Der US-Geheimdienst arbeitet an einer Software, mit der sich Metaphern analysieren lassen. Dabei geht es darum, „die den Mitgliedern einer Kultur zugrunde liegenden Vorstellungen und Weltansichten zu enthüllen“, wie es in einer Zusammenfassung des Projekts heißt.
Heather McCallum-Bayliss von der Intelligence Advanced Research Projects Activity (IARPA) leitet das zunächst auf fünf Jahre angesetzte Metaphor Program. Die IARPA gehört zur Defense Advansed Research Projects Agency (DARPA), einer Behörde des US-Verteidigungsministeriums.
In der ersten von zwei Phasen werden automatisierte Werkzeuge und Techniken entwickelt, die das Erkennen, Definieren und Kategorisieren von Metaphern in bestimmten Kontexten ermöglichen. In Phase zwei soll das Programm verschiedene kulturelle Perspektiven zu Fallbeispielen ausarbeiten.
Vorerst werden nur vier Sprachen respektive Kulturen analysiert: Englisch, Farsi, Russisch und Spanisch – also Amerika, der Iran, Russland und Mexiko. Sprüche werden gesammelt, auf ihre Bedeutung hin getestet und in einer Art Metaphernbibliothek aufbewahrt.
Analysten könnten dann alltägliche Aussagen – etwa abgehörtes Material – mit ihrer Datenbank abgleichen, wie die britische Tageszeitung The Daily Telegraph berichtet. So ließen sich die Intentionen von Sprechern vorhersagen, die möglicherweise ein Risiko für die USA darstellten.
Bei der Präsentation ihres Projekts nannte McCallum-Bayliss Beispiele: „Seinen eigenen Weg finden“ sei eine neutrale Formulierung und mit einer Reise in Verbindung zu bringen, während „Wenn man etwas will, muss man dafür kämpfen“ negativ konnotiert sei und mit einem Kampf assoziiert werde. Metaphern beeinflussen demnach auch die Zuhörer. McCallum-Bayliss deutete an, dass die USA künftig auch die Sprache von Extremistenführern untersuchen wollen.
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