Michael Dell hat in einer Telefonkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen den Markt für Tablet-Betriebssysteme kommentiert. Sein Unternehmen, dem er als CEO vorsteht, bleibe interessiert an Android-Tablets, aber er glaube, dass Windows 8 den Markt verändern könnte. Erste Arbeiten an Windows-8-Tablets bei Dell „sehen sehr ermutigend aus“.
Dells Angebot an Tablets ist lückenhaft – speziell für US-Kunden. Dort bietet der Hersteller nur die kleineren Modelle Streak 5 und 7 sowie das Hybrid-Tablet Inspiron Duo an, die nicht direkt mit Apples iPad konkurrieren. Das Display des iPad misst 9,7 Zoll in der Diagonale; Dell hat aber entschieden, mit seinem 10-Zoll-Android-Gerät zuerst nach China zu gehen. Als Grund gab das Unternehmen an, in den USA müsse man mit Android-Tablets gegen den Strom schwimmen. John Thode, der als Vizepräsident für Dells Mobility-Geschäft zuständig ist, erklärte: „Wir haben uns überlegt: Wollen wir nicht lieber an einen Ort gehen, wo die Wachstumsraten interessanter sind, die Akzeptanz schneller steigt und die Kunden mehr Ahnung haben?“
Michael Dell wollte in der Telefonkonferenz nicht konkret auf Dells Tablet-Pläne eingehen. Er deutete aber an, dass man mit Windows 8 und Android vertreten sein wird. Diese beiden hält er für die ernsthaftesten Konkurrenten von Apples iOS.
Das komplette Statement von Dell folgte auf eine Nachfrage zu Googles 12,5-Milliarden-Dollar-Übernahme von Motorola: „Man kann noch nicht viel sagen, da die Transaktion nicht abgeschlossen ist. Patente spielen hier sicher eine große Rolle, und wenn Android besser auf Klagen reagieren kann, löst das eine interessante Marktdynamik aus. Wir sind weiter sehr interessiert an Android. Ich kann Ihnen auch sagen, dass unsere ersten Experimente mit Windows-8-Tablets sehr ermutigend aussehen, und deshalb glauben wir, dass es den Wettbewerb im Markt erhöhen wird. Ich glaube nicht, dass es neben diesen beiden noch sinnvolle Alternativen [zu iOS] geben wird. Da rauscht es stark am Markt, was aber meiner Meinung nach zu nichts führen wird.“
In Westeuropa und Japan erzielte Dell im vergangenen Geschäftsquartal einen Umsatzzuwachs von 14 Prozent. In Indien und China betrug das Plus 21 beziehungsweise 20 Prozent. Die Bedeutung des US-Markts für das Unternehmen soll laut Vorhersage noch größer werden: Eine schwächere Nachfrage in den USA, vor allem durch Verbraucher und Behörden, werde sich negativ auf die Einnahmen auswirken, informierte Dell die Aktionäre. Der Umsatz werde dort nur noch um 1 bis 5 Prozent steigen statt wie bisher angenommen um 5 bis 9 Prozent.
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