Das Bundeskriminalamt (BKA) hat aktuelle Zahlen zur Wirtschaftskriminalität in Deutschland vorgelegt. Demnach ist die Zahl der Fälle, in denen das Internet als Tatmittel genutzt wurde, im vergangenen Jahr um 190 Prozent gestiegen: auf 31.093 Fälle. Das entspricht jedem vierten Fall von Wirtschaftskriminalität. 2009 waren es nur 10.715 Fälle gewesen.
Maßgeblich für diese Entwicklung sei der Umstand, dass klassische Betrugsformen mehr und mehr unter Verwendung des Internet begangen würden, teilte das BKA mit. „Angesichts der sich ständig weiterentwickelnden technischen Rahmenbedingungen und sich daraus ergebender Tatgelegenheiten wird der Anteil des Internets bei der Begehung von Wirtschaftsstraftaten auch künftig zunehmen“, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke.
Insgesamt registrierte die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) im Jahr 2010 102.813 Fälle von Wirtschaftskriminalität (2009: 101.340 Fälle). Das bedeutet einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 1,5 Prozent (1473 Fälle).
Obwohl sich die Zahl der Fälle wenig verändert hat, ist laut BKA der durch Wirtschaftskriminalität verursachte Schaden um 36 Prozent angestiegen: von 3,43 auf 4,66 Milliarden Euro. Wirtschaftsdelikte verursachten 2010 demnach über die Hälfte des in der PKS ausgewiesenen Gesamtschadens von rund 8,4 Milliarden Euro. Dabei macht sie nur 1,7 Prozent der insgesamt polizeilich bekannt gewordenen Straftaten (2010: 5.933.278 Fälle) aus.
Von 2009 auf 2010 ist die Zahl der Fälle von Wirtschaftskriminalität via Internet um 190 Prozent gestiegen (Bild: BKA).
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