Oracle hat Endeca für einen nicht genannten Betrag gekauft. Das Unternehmen ist auf die Auswertung unstrukturierter Daten spezialisiert; Oracle bestätigt mit der Übernahme, dass es ihm in diesem Feld ernst ist. Kürzlich hatte Konkurrent Hewlett-Packard sich schon mit Autonomy verstärkt, das ebenfalls dieses Terrain beackert.
Endeca war eigentlich für einen Börsengang vorbereitet worden. Es hatte 65 Millionen Anschubfinanzierung erhalten. Unter den Investoren war auch Oracles Rivale SAP.
Oracle will die Technik von Endeca nun mit seinem Angebot ATG Commerce verbinden. Im Einzelnen bekommt es die Produkte Endeca MDEX, eine Engine zur Auswertung unstrukturierter Daten, Endeca inFront, eine E-Commerce-Plattform, und Endeca Latitude, das Analytics bereitstellt. Oracle will die Übernahme bis Jahresende abschließen.
Forrester-Analyst Boris Evelson zufolge zielt Oracle mit der Übernahme auf die Suche im Unternehmen ab, die es mit Business Intelligence verknüpfen wolle. Dies werde vor allem für SAP, Microsofts FAST Search und Anbieter wie QlikView oder Tibco Folgen haben, die sich einem neuen Rivalen gegenübersähen. Sein Kollege Leslie Owens (ebenfalls Forrester, aber für Enterprise Search zuständig) beurteilt die Übernahme als besonders sinnvoll, da Oracle sich in gleich zwei wichtigen Bereichen verstärke: Erstens sei das die Perspektive des Kunden, die Endeca mit seinen bedeutenden E-Commerce-Kunden einbringe. Zweitens habe Endeca zu den ersten Anbietern gehört, die Suche als Möglichkeit für nicht technisch orientierte Anwender sahen, um Daten und Inhalte zusammenzubringen. Dies werde Oracle unter dem Schlagwort Agile Business Intelligence nutzen.
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