Hewlett-Packard prüft angeblich den Verkauf seiner WebOS-Sparte. Das berichtet Reuters unter Berufung auf mehrere nicht näher genannte Quellen, die mit den Plänen des Unternehmens vertraut sein sollen. Demnach könnte HP einen Kaufpreis von mehreren Hundert Millionen Dollar erzielen, jedoch weniger als die 1,2 Milliarden Dollar, die es 2010 für Palm ausgegeben hat.
Dem Bericht zufolge zeigten mehrere Technologiefirmen Interesse an der Übernahme des Geschäftsbereichs, der aufgrund seiner Patente als attraktiv angesehen werde. HP werde beim Verkauf von WebOS von der Bank of America beraten. Eine Quelle nannte Oracle als möglichen Käufer.
Seitdem der frühere HP-CEO Léo Apotheker im August angekündigt hatte, WebOS-Geräte wie das Tablet Touchpad und einige Smartphones würden eingestellt, ist die Zukunft des Mobilbetriebssystems ungewiss. Im Abverkauf ab 99 Dollar erwies sich das Tablet, das inzwischen offiziell ausverkauft ist, dann als Bestseller.
Die ebenfalls von Apotheker propagierte Abspaltung des PC-Geschäfts hat seine Nachfolgerin Meg Whitman Ende Oktober zurückgenommen. Seitdem wird spekuliert, ob HP auch WebOS behalten könnte. Allerdings hatte das von Kritikern gepriesene Betriebssystem es weder unter Palms noch unter HPs Leitung geschafft, sich gegen die Konkurrenz von Googles Android und Apples iOS zu behaupten.
Oracle könnte aus mehreren Gründen am Kauf von WebOS interessiert sein. Zum einen wären die zugehörigen Schutzrechte möglicherweise eine Hilfe im Patentstreit mit Google um Android. Zum anderen könnte das Geschäft zu einer Normalisierung des seit Monaten gespannten Verhältnisses zwischen HP und Oracle beitragen.
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