AOL, Microsoft und Yahoo haben ein Anzeigenabkommen geschlossen. Jede der drei Firmen kann künftig Display-Anzeigen der jeweils anderen ihren Kunden verkaufen. Dies soll „den Prozess des Kaufs und Verkaufs von Online-Display-Anzeigen dramatisch verbessern“.
Das Abkommen hatten sie sich schon im September bei einem Treffen in New York ausgedacht und auch gleich der Presse angekündigt. Ihre Unterschriften setzten die Beteiligten aber erst jetzt aufs Papier. Konkret geht es um „Class 2“-Display-Anzeigen – grafische Anzeigen, die der jeweilige Anbieter selbst nicht verkauft hat. So hoffen die Partner, mehr zu verdienen, als wenn sie den Verkauf der freien Werbeplätze an ein fremdes Anzeigennetzwerk übergäben. Außerdem liegt ein Vorteil darin, dass jeder der drei einen großen Vertrag abschließen könnte, der dann nicht nur das eigene Netzwerk umfasst, sondern auch das Inventar der anderen beiden.
Ross Levinsohn, Yahoos Executive Vice President für Amerika, kommentiert: „Es hat eine bedeutende Verschiebung gegeben, was die Weise angeht, wie Inventar gekauft und verkauft wird. Wir sind zu 100 Prozent darauf konzentriert, unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Dazu arbeiten wir mit Vermarktern und Agenturen zusammen – und unsere Partner bekommen mehr für ihr Geld.“ Für AOL fügte Chief Revenue Officer Ned Brody hinzu, so vermeide man Reibungsverluste. Sowohl für Anzeigenkunden als auch Verlage werde diese Vereinbarung Vorteile bringen.
Das Abkommen gilt ab sofort – aber nur in den USA. Für AOL und Yahoo gilt es auch in Kanada, Microsoft bleibt dort aber außen vor. Interne Verkäufe sollen nicht betroffen sein; es geht lediglich um Überbestände. Die drei Firmen wollen auch weiter miteinander rivalisieren – jeder trifft nach wie vor seine eigenen Entscheidungen, was das Anzeigengeschäft angeht.
Yahoo sucht derzeit einen Käufer. Interessanterweise sollen sich sowohl AOL als auch – erneut – Microsoft um den Webkonzern bemüht haben.
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