Bericht: Apple lockert Bedingungen von iAd

Die Werbeplattform für iOS ist gegenüber Googles AdMob zurückgefallen. Apple verlangt jetzt noch 400.000 Dollar Mindestpreis pro Kampagne statt eingangs 1 Million Dollar. Die Werbebranche verlangt weitere Anpassungen.

Apple hat auf den ausbleibenden Erfolg seiner mobilen Werbeplattform iAd reagiert, wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet. Demnach hat das Unternehmen erneut den Mindestpreis für Werbekampagnen in Apps für iPhone, iPod touch und iPad gesenkt. Darüber hinaus umwerbe Apple die Unternehmen und lade sie Besichtigungstouren nach Cupertino ein, bei denen sie Apple-Produkte zu reduzierten Preisen kaufen können.

iAd - Logo

Zudem soll Apple jetzt auch bereit sein, die Kosten zu deckeln, die mit dem Aufrufen der Werbung entstehen. Die iAd-Inserate erscheinen zunächst als Banner unterhalb einer App. Erst wenn der Nutzer sie antippt, wird beispielsweise ein Video abgespielt, begleitet von weiteren Informationen. Die Kosten von zwei Dollar pro Aufruf führten offenbar dazu, dass Werbebudgets zu schnell ausgeschöpft wurden.

„Apple ging mit der Ansage heran, das Werbegeschäft umkrempeln zu wollen“, zitiert das WSJ Alexandre Mars, der beim multinationalen Werbedienstleister Publicis Groupe für mobile Werbung verantwortlich ist. „Das haben sie nicht geschafft. Sie wissen, dass sie sich anpassen müssen, wenn sie überleben wollen – auch wenn sie Apple sind.“

Mitte Juli hatte Apple die iAd-Preise schon einmal um bis zu 70 Prozent gesenkt. Der Mindestpreis für eine Kampagne lag bei 500.000 Dollar. Jetzt gibt Apple anscheinend weiter nach bis auf 400.000 Dollar, wie das WSJ von „mit der Sachlage vertrauten Personen“ erfahren hat. Schon im Sommer hatte jedoch Bloomberg von Paketen für 300.000 Dollar berichtet – für Werbeagenturen, die mehrere Kampagnen platzieren konnten.

Steve Jobs hatte die in iOS integrierte Werbeplattform im April 2010 angekündigt und versprach den App-Entwicklern 60 Prozent der Werbeeinnahmen, während Apple 40 Prozent für sich in Anspruch nahm. Apple wollte damit Googles AdMob übertrumpfen, scheiterte aber an den eigenen rigorosen Bedingungen. Werbetreibende mussten einen Auftrag in Höhe von mindestens einer Million Dollar erteilen, um überhaupt durch die Tür zu kommen.

Firmen beklagten außerdem die strenge Aufsicht, die Apple über die kreative Gestaltung walten ließ. Der Erfolg von iAd blieb aus, wie auch von App-Entwicklern zu hören, die nur unwesentliche Einnahmen durch die Werbung erzielen konnten. Googles flexiblere Mobilwerbung AdMob sicherte sich zugleich einen klaren Vorsprung.

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1 Kommentar zu Bericht: Apple lockert Bedingungen von iAd

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  • Am 13. Dezember 2011 um 15:55 von Cichy

    Apple war noch nie Billigheimer
    Naja, wer geglaubt hat, dass Apple hier etwas preiswertes auf die Beine stellt, der hat sich geschnitten. Wer für zur normalen PC-Hardware vergleichbare Geräte verkauft und dafür den doppelten bis dreifachen Preis verlangt, muss auch bei einer Werbeplattform zulangen.
    Und die restriktive Bestimmungen gepaart mit eine Prise Willkür kennen bereits Programmierer von Apps zu Genüge.

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