Gartner: PC-Markt schrumpft 1,4 Prozent im vierten Quartal

Die Branche verkauft weltweit 92,2 Millionen Computer. Gartner begründet den Rückgang mit einer geringen Nachfrage in Westeuropa und den USA. HP bleibt trotz deutlicher Einbußen der größte PC-Hersteller.

Logo von Gartner

Gartner hat vorläufige Zahlen für den weltweiten PC-Markt im vierten Quartal vorgelegt. Demnach wurden zwischen Oktober und Dezember 92,2 Millionen Computer verkauft. Das sind 1,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Vor allem das Weihnachtsgeschäft sei schwächer ausgefallen als erwartet.

„Während die wirtschaftliche Ungewissheit in Westeuropa Auswirkungen auf PC-Verkäufe an Verbraucher hatte, konnten die positiven wirtschaftlichen Aussichten in Nordamerika die Nachfrage in dieser Region nicht ankurbeln“, sagte Mikako Kitagawa, Chefanalyst bei Gartner. Das Wachstum in Schwellenländern und der gesunde Geschäftskundenmarkt seien nicht in der Lage gewesen, die schwachen Verkäufe in den Industrieländern zu kompensieren, was insgesamt zu einem negativen Wachstum geführt habe.

Im Gegensatz zu Microsoft, das schon tags zuvor vor einer Abschwächung des PC-Markts gewarnt hatte, sieht Gartner die Lieferengpässe bei Festplatten als Folge der Flut in Thailand nicht als Hauptursache für das schlechte Ergebnis des PC-Markts im vierten Quartal an. Die Ausfälle bei der HDD-Produktion würden sich allerdings im ersten Halbjahr 2012 und eventuell auch darüber hinaus negativ auswirken.

Führender Hersteller im Schlussquartal 2011 war erneut Hewlett-Packard, das 14,7 Millionen PCs verkaufte (minus 16,2 Prozent) und einen Marktanteil von 16 Prozent erreichte (minus 2,8 Punkte). Lenovo erzielte mit 23 Prozent das größte Wachstum der Top-5-Anbieter. Auch Dell konnte seine Absatzzahlen steigern und erreichte einen Marktanteil von 12,6 Prozent, vor Acer mit 10,7 Prozent und Asus mit 6,8 Prozent.

In den Regionen Asien und Lateinamerika wurden den Marktforschern zufolge im vierten Quartal 2011 mehr Computer abgesetzt als im Vorjahr. In den USA, Westeuropa und Japan gingen die Verkäufe jedoch deutlich zurück. In den Vereinigten Staaten hätten sich Verbraucher im Weihnachtsgeschäft vor allem für Smartphones, Tablets und All-in-One-PCs interessiert.

Trotz des schlechten Ergebnisses im vierten Quartal legte der PC-Markt im Gesamtjahr 2011 gegenüber 2010 um 0,5 Prozent zu. Insgesamt lieferte die Branche im vergangenen Jahr 352,8 Millionen Computer aus.

Gartner: Die Top 5 der PC-Hersteller im vierten Quartal

Anbieter Verkaufszahlen 4. Quartal 2010 Marktanteil Verkaufszahlen 4. Quartal 2011 Marktanteil Veränderung zum Vorjahr
Hewlett-Packard 17,6 Mio. 18,8 % 14,7 Mio. 16,0 % -16,2 %
Lenovo 10,5 Mio. 11,3 % 12,9 Mio. 14,0 % 23,0 %
Dell 10,8 Mio. 11,6 % 11,6 Mio. 12,6 % 7,8 %
Acer 12 Mio. 12,9 % 9,8 Mio. 10,7 % -18,4 %
Asus 5,2 Mio. 5,5 % 6,2 Mio. 6,8 % 20,5 %
Andere 37,4 Mio. 40,0 % 36,8 Mio. 40,0 % -1,4 %
Gesamt 93,5 Mio. 100,0 % 92,2 Mio. 100,0 % -1,4 %

Themenseiten: Business, Desktop, Gartner, Marktforschung, Notebook

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Gartner: PC-Markt schrumpft 1,4 Prozent im vierten Quartal

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *