Amazon hat Programmierwerkzeuge für E-Books herausgebracht. Sie sollen das Erstellen von Dateien im hauseigenen Format KF8 erleichtern, das künftig anstelle von Mobi 7 zum Einsatz kommt. Die Tools greifen auf Ressourcen wie HTML 5 und Cascading Style Sheets (CSS) zurück, wie der Onlinehändler mitteilte. KindleGen und Kindle Previewer stehen ab sofort zum Herunterladen bereit.
Bei KindleGen handelt es sich um ein Kommandozeilenwerkzeug, das es Herausgebern erlaubt, in einer automatisierten Umgebung mit einer Reihe von Quellinhalten zu arbeiten – etwa HTML, XHTML oder ePub. Die Software fasst die Inhalte in einer einzelnen Datei zusammen, die sowohl zu KF8 als auch Mobi kompatibel ist. Amazon zufolge lassen sich so E-Books erstellen, die auf allen Kindle-Geräten und mit allen Kindle-Apps funktionieren.
Zudem konvertiert KindleGen auch fertige Dateien in ein Kindle-kompatibles Format. Amazon weist darauf hin, dass mit Drittsoftware erstellte E-Books andernfalls auf den aktuellen oder künftigen Geräten nicht ordnungsgemäß funktionieren. Auch kommende Generationen von Amazons Lesegerät werden jedoch Mobi-basierte E-Books darstellen können.
Mit KF8 lassen sich auch Kinderbücher und Graphic Novels darstellen (Bild: Amazon).
Kindle Previewer beschreibt Amazon als ein Werkzeug für grafische Benutzeroberflächen, das „emuliert, wie Bücher auf verschiedenen Kindle-Geräten und -Apps aussehen“. Die Software ermögliche es Programmierern, das Layout eines E-Books vorab zu betrachten.
„Mit Hilfe von HTML5 und CSS3 erlaubt es KF8, großartige Bücher in allen Kategorien zu schaffen – insbesondere solche, die ein besonderes Format und Design benötigen, wie technische Fach- oder Kochbücher“, heißt es in Amazons Beschreibung von KF8. Andere Funktionen ermöglichten die Darstellung von Graphic Novels, Comics und Kinderbüchern.
Das proprietäre Dateiformat KF8 hatte Amazon vergangenen Oktober zeitgleich mit dem Start des Kindle Fire angekündigt. Damals hieß es: „In den kommenden Monaten wird KF8 für die jüngste Generation unserer Kindle-E-Ink-Geräte sowie für unsere Kindle-Lese-Apps ausgerollt.“
Der Schritt wirft ein Schlaglicht auf die erweiterten Möglichkeiten von E-Books. Während viele Bücher mit Text auskommen, sind grafische Darstellungen für manche Märkte ausschlaggebend. Indem Amazon auf Web-Technologien setzt, profitiert es von weit verbreiteten Standards und dem Bestreben der Branche, Techniken wie hardwarebeschleunigtes Rendering im Browser zu etablieren.
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