E-Invoicing: Basware übernimmt First Businesspost

Dadurch erhält das Unternehmen Zugang zu großen Kunden in der Automobilbranche. Außerdem kommt es in den Besitz der "Virtual Printer Driver"-Technologie. Mit ihr lassen sich neue Teilnehmer rascher an E-Invoicing-Netzwerk anschließen.

Basware übernimmt für 12,2 Millionen Euro die First Businesspost GmbH, auch als 1stbp im Markt bekannt. Mit der Transaktion verstärkt sich Basware vor allem im Geschäft mit internationalen Großkunden im Automobilsektor. Zu den Nutzern von First Businesspost zählen unter anderem Audi, BMW, Daimler, MAN, Volkswagen und deren Lieferantennetzwerk. Weitere Standbeine von 1stbp sind das Geschäft mit Handelsunternehmen, insbesondere Edeka, und mit international agierenden Firmen, etwa der Deutschen Telekom und Union Invest.

Kunden haben 2011 über 1stbp gut 4,5 Millionen elektronische Rechnungen zugestellt. Nach Abschluß der Übernahme kontrolliert Basware weltweit 130 miteinander verbundene Netzwerke, über die etwa 120.000 aktive Käufer und 495.000 Lieferanten Transaktionen abwickeln. Eigenen Angaben nach kann das finnische Unternehmen auf mehr als ein Million Anwender in gut 60 Ländern verweisen.

Die E-Invoicing-Plattform von Basware dient als Schnittstelle zwischen Lieferant und Käufer. Der Rechnungssender überträgt alle erforderlichen Daten zu Leistungen, Zahlungsbeträgen und -zielen in das System. Die Plattform wandelt die Daten in das vom Empfänger gewünschte Format um und transferiert sie in dessen Finanzsystem.

Interessant für Basware ist bei 1stbp auch dessen Technologie „Virtual Printer Driver“. Mit deren Hilfe ist es möglich, zusätzliche Lieferanten rasch und einfach in das System aufzunehmen – ein wunder Punkt vieler E-Invoicing-Angebote. Die Technologie will Basware in seine Lösungen integrieren. Diese ermöglichen Firmen, automatische Prozesse aufzusetzen, angefangen von der Bedarfsermittlung über Genehmigung, Bestellung, Auftrags- und Lieferbestätigung bis zur Rechnungsbearbeitung.

Zu den Mitbewerbern von Basware in Deutschland gehören unter anderem Comarch, Datev, Esker, Gotomaxx und Retarus. Das SaaS-Angebot von Comarch, iRechnungen24.de, richtet sich an kleine Firmen und Selbständige. „Datev eRechnung“, eine browserbasierte Anwendung, übermittelt elektronische Rechungen online in die Belegverwaltung, übernimmt die Signaturprüfung und verschickt elektronische Rechnungen. Esker offeriert den Rechnungsversand ebenfalls im SaaS-Modell. Gotomaxx bietet Firmen mit weniger als 12.000 Rechnungen pro Jahr eine Software an, die sich sich für Anwender wie ein zusätzlicher Drucker darstellt. Firmen mit mehr als 12.000 Rechnungen pro Jahr betreut der Anbieter im Rahmen seines Projektgeschäfts.

Retarus besorgt den Versand und die Signierung von Dokumenten als Dienstleistung. Allerdings beschränkt der Service sich nicht auf Rechnungen, sondern lässt sich für alle Dokumente nutzen, die rechtssicher übertragen werden sollen, etwa Angebote, Bestellungen, Zollformulare, Zertifikate und Laborberichte. Der Dienst richtet sich in erster Linie an Firmen mit ERP-System, insbesondere an SAP-Nutzer. Zum Angebot gehören auch die Archivierung und die korrekte Vorlage im Fall einer Steuerprüfung.

Themenseiten: Basware, Business, Comarch, Datev, Esker, Mittelstand, Retarus, Übernahmen

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