Hannah Bast, Inhaberin des Lehrstuhls Algorithmen und Datenstrukturen am Institut für Informatik der Universität Freiburg, hat für ihre Forschung zur Routenplanung einen „Google Focused Research Award“ erhalten. Mit knapp einer Million Dollar liegt dieser in der höchsten von Google ausgelobten Preiskategorie.
Hannah Bast (Bild: Uni Freiburg)
Mit der Auszeichnung fördert der Internetkonzern Forschungsgebiete, die für ihn selbst und für die weltweite Informatikszene von zentralem Interesse sind. Bisher hat Google weltweit 42 dieser Awards vergeben, acht davon gingen nach Europa.
Bast arbeitet zusammen mit Dorothea Wagner und Peter Sanders vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an dem für drei Jahre geförderten Projekt „Next-Generation Route Planning“. Gemeinsam wollen die Forscher die Routenplanung im Internet verbessern.
Eine Route zu einem Reiseziel kann Fußwege, Strecken mit dem Auto, mit dem Flugzeug oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln beinhalten. Freiburg hat beispielsweise keinen eigenen internationalen Flughafen, aber sechs Flugplätze in unmittelbarer Nähe. Diese sind innerhalb von zwei Stunden per Zug, Bus, Taxi oder durch eine Kombination mehrerer Elemente erreichbar. Diese Kombinationsmöglichkeiten stellen eine große Herausforderung für eine Abfrage in Echtzeit dar und erfordern neue Formen der Suche.
„Darüber hinaus soll der Nutzer künftig noch mehr seine Route entsprechend seinen persönlichen Präferenzen auswählen können, zum Beispiel lieber eine längere, aber dafür landschaftlich schönere Route, oder statt dem Auto stressfrei den Zug nehmen“, sagt Bast. „Außerdem soll das neue System schnell auf sich ändernde Daten wie Staus oder ausgefallene Flüge reagieren und ohne Verzögerung Ergebnisse liefern, die unter den neuen Bedingungen optimal sind.“
Bast ist Expertin für die Optimierung von Routenplanung. Während eines eineinhalbjährigen Forschungsaufenthalts bei Google entwickelte sie ein Verfahren, das die Routenplanung in Netzwerken öffentlicher Verkehrsmittel beschleunigte und seit 2010 in Google Maps eingesetzt wird. Seit 2009 lehrt und forscht sie an der Universität Freiburg.
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