Das FBI hat die Akte des im Oktober 2011 verstorbenen Steve Jobs öffentlich gemacht. Sie war nach dem Freedom of Information Act angefordert worden. Erstellt hatte sie die Behörde, weil Jobs unter der Regierung von George H. W. Bush für das Export Council in Frage kam, das den Präsidenten in Außenhandelsfragen berät.
Das umfassende Schriftstück in englischer Sprache steht auf der Website des FBI für jedermann zur Verfügung. Namen wurden anonymisiert.
Die Terminologie des FBI macht die Lektüre nicht leicht. Einige Stellen geben aber einen Einblick in Jobs‘ schillernde Persönlichkeit. Sie beleuchten ihn als Person, seine politische Einstellung und seine Haltung gegenüber anderen Persönlichkeiten. Letztlich wirkt sein Leben in den Augen des FBI aber doch recht unbedeutend.
Beispielsweise heißt es auf Seite 38, Jobs sei bereit, die Wahrheit zu verdrehen und die Realität zu verzerren, um an seine Ziele zu gelangen. Gegenüber der Mutter seines unehelichen Kindes habe er sich zunächst wenig kooperativ gezeigt; dies besserte sich aber später. Auch für das gemeinsame Kind zeigte er zunächst wenig Zuneigung (Seite 66).
Auf Seite 79 stellt ihm seine Schule ein verspätetes gutes Zeugnis aus. Auf den Seiten 132 und 133 vermerkt das FBI, dass Jobs nach allen Erkenntnissen nie Drogen genommen habe. Das hat die Ermittler offenbar erstaunt, wird Jobs doch auch als „früherer Hippie“ bezeichnet. Sein Lebensstil sei nicht extravagant; er komme mit jedermann gut zurecht. Auch habe er nie Vorurteile aufgrund von Rasse oder Glauben gezeigt.
Von Seite 184 bis 186 wird ein Erpressungsversuch von 1985 geschildert. Ein Unbekannter hatte angeblich Bomben im San Francisco Airport Hilton Hotel installiert und forderte eine Million Dollar. Die Polizei durchsuchte das Gebäude, fand aber keinen Sprengsatz. Der Erpresser blieb unerkannt. Er verwendete ein Mobiltelefon, was die Ermittler von 1985 in einige Verwirrung gebracht zu haben scheint.
Den Akten des FBI zufolge war Steve Jobs bereit, die Realität zu verdrehen, um seinen Willen zu bekommen (Screenshot: ZDNet).
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