Google hat Schwierigkeiten, die Fragen der Nutzer seiner Suchmaschine zu verstehen und im Internet vorhandene Daten einzuordnen. Das räumt Senior Vice President Amit Singhal in einem bei Google+ veröffentlichten Beitrag ein. Er schreibt, man habe noch „einen langen Weg“ vor sich, bevor man „die dort draußen vorhandenen Daten wirklich verstehen“ könne. Das Verständnis sei derzeit „noch ganz schön beschränkt“.
Singhal bezieht sich auf den „radikalen Umbau von Googles Suchmaschine“, auf den das Wall Street Journal aufgrund von Äußerungen seinerseits diese Woche geschlossen hatte. Er liefert auch ein Beispiel: „Fragen sie uns nach den ‚10 tiefsten Seen der USA‚, und Sie bekommen halbwegs brauchbare Links aufgrund dieser Schlüsselwörter, aber nicht etwa, weil wir wissen, was Tiefe ist oder ein See.“ Deshalb habe man 2010 Freebase gekauft – ein Werkzeug, das zu mehr Wissen führen soll.
Die zwölf Millionen Einträge in der Wissensdatenbank habe man als Start genommen und auf über 200 Millionen erweitert. Im Februar hatte Singhal schon gegenüber Mashable geäußert, man baue „ein riesiges internes Wissen auf, was ein Ding ist und welche Arten von Dingen es in der Welt gibt und was man über diese Dinge wissen muss.“ Er sagte damals auch: „Eine Wissensdatenbank ist gewaltig im Vergleich zu einem Wörter-Index“ – wie ihn Google bisher nutzt.
Die Entwicklung verlaufe aber in „winzigen Schritten“, merkt Singhal nun selbstkritisch an. Es scheint bemüht, die Wogen ein wenig zu glätten, die der Beitrag des Wall Street Journal über eine revolutionäre neue Suchtechnik bei Google hervorgerufen hat.
Google ist nicht das erste Unternehmen, das an einer semantischen statt an Schlüsselwörtern orientierten Suche arbeitet. Yahoo hatte 2010 gesagt, man sei dabei, „das Mysterium des Verstehens zu entschlüsseln“. Die Einschätzung von Forschungschef Raghu Ramakrishnan war damals, dass diese Herausforderung binnen fünf bis zehn Jahren gelöst würde.
[mit Material von Kevin Kwang, ZDNet Asia]
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