Calxeda hat seine Ankündigungen vom vergangenen Jahr in die Praxis umgesetzt und einen Server mit ARM-Prozessoren demonstriert. CTO und Gründer Larry Wikelius stellte ihn zusammen mit Mark Shuttleworth von Canonical auf dem Ubuntu Developer Summit vor.
Der Referenzserver heißt EnergyCore und fasst bis zu 48 Vierkern-Chips, die zusammen weniger als 300 Watt aufnehmen. Das Gehäuse ist zudem für 24 SATA-Laufwerke ausgelegt. In dieser Konfiguration sind 1000 Server-Instanzen in einem Rack möglich. Canonical zufolge entwickeln andere OEM-Hersteller Formfaktoren, die ein mehrfaches dieses Volumens bieten könnten.
Als Betriebssystem nutzt der sparsame Server Ubuntu 12.04 LTS. Er beweist die Realisierbarkeit von Calxedas „Scalable Fabric Architecture“ und zeigt auch, dass mindestens ein Linux-Distributor das System unterstützen wird. Gut möglich, dass jetzt Red Hat und CentOS nachziehen.
Dass Calxeda seine hochfliegenden ARM-Server-Pläne realisieren würde, hatten nach dem Einstieg von HP im Herbst 2011 nur noch wenige bezweifelt. HP will Calxedas Architektur im Rahmen seines Rechenzentrumskonzepts „Moonshot“ nutzen. Jetzt darf man schon bald auf Benchmarkergebnisse hoffen, die einen Vergleich mit intelbasierten Systemen für ähnliche Einsatzzwecke ermöglichen.
Auch Intel hat zuletzt stark an der Leistungsaufnahme seiner Prozessoren gearbeitet und mit „Centerton“ sogar einen Atom-Chip für Microserver vorgelegt. Ein von Sea Micro demonstriertes Xeon-System schaffte es zudem, den Stromverbrauch pro Xeon-Knoten auf 10 Watt zu drücken. Sea Micro gehört inzwischen ironischerweise dem Intel-Konkurrenten AMD.
Larry Wikelius (rechts) und Mark Shuttleworth mit ARM-Server (Bild: Canonical)
[mit Material von Rich Fichera, Forrester Research/ZDNet.com]
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