Google hat nach Abschluss der Übernahme von Motorola Mobility überraschend gute Zahlen für das zweite Quartal 2012 (bis 30. Juni) vorgelegt. Demnach stieg der GAAP-Nettogewinn gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs von 2,51 auf 2,79 Milliarden Dollar. Der bereinigte Aktiengewinn erhöhte sich von 7,68 auf 8,42 Dollar. Nach Non-GAAP waren es 10,12 Dollar.
Seinen Umsatz steigerte der Internetkonzern in Jahresvergleich um 35 Prozent auf 12,21 Milliarden Dollar. Motorola trug mit 1,25 Milliarden Dollar rund zehn Prozent zum Gesamtumsatz bei. Abzüglich der Traffic Acquisition Costs (TAC), die Google an seine Partner abführen muss, beliefen sich die Einnahmen auf 9,61 Milliarden Dollar.
Das Ergbnis übertrifft die Erwartungen der Wall Street. Die Analysten hatten mit einem Non-GAAP-Gewinn von 10,04 Dollar je Aktie und einem Umsatz exklusive TAC von 8,41 Milliarden Dollar gerechnet. Vor dem heutigen Börsenbeginn in News York stieg der Kurs der Google-Aktie um 2,69 Prozent oder 15,94 Dollar auf 609 Dollar.
Mit seinen eigenen Websites erzielte Google im zweiten Quartal Werbeeinnahmen von 7,54 Milliarden Dollar (plus 21 Prozent). Partnerseiten und Adsense trugen 2,98 Milliarden Dollar zum Umsatz bei (plus 27 Prozent). Wie im Vorjahr und Vorquartal erwirtschaftete der Konzern 54 Prozent seiner Einnahmen außerhalb der USA. Großbritannien steuerte ebenfalls unverändert 11 Prozent bei.
„Google allein hatte mit einem Umsatzwachstum von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein gutes Quartal, und wir haben eine Reihe aufregender Produkte auf der Google I/O gestartet – insbesondere das Tablet Nexus 7, über das in Testberichten geschwärmt wird“, wird CEO Larry Page in einer Meldung zitiert. „Es ist auch ein besonderes Quartal, weil Motorola nun Teil der Google-Familie ist, und wir sind begeistert über das Potential, großartige Geräte für Nutzer entwickeln zu können.“ Page nahm nicht an der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen teil, weil er seine Stimme verloren hat. Aus diesem Grund musste er seit Mitte Juni schon mehrere öffentliche Auftritte absagen.
Rund 843 Millionen Euro von Motorolas Umsatz entfielen auf die Mobilgeräte-Sparte. Die restlichen 407 Millionen Euro erwirtschaftete die Geschäftseinheit für Settop-Boxen. Beide Bereiche verbuchten jedoch einen operativen Verlust (192 Millionen Dollar respektive 41 Millionen Dollar), der sich auf 233 Millionen Dollar summiert.
Google hatte den letztes Jahr angekündigten Kauf von Motorola Mobility am 22. Mai 2012 abgeschlossen. CFO Patrick Pichette wies darauf hin, dass es bei Motorola auch weiterhin „einige Abrechnungsschwankungen“ geben werde, was zum Abschluss solch großer Übernahmen normal sei.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com, und Marguerite Reardon, News.com]
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