Zero-Client-Anbieter Pano Logic springen Investoren ab

Das Unternehmen hat alle Mitarbeiter in Deutschland entlassen. In den USA wurde Berichten zufolge ein einem Insolvenzverfahren ähnlicher Antrag gestellt. In dessen Rahmen läuft offenbar die Suche nach neuen Investoren. Mit einem Ergebnis ist Mitte Dezember zu rechnen.

Pano Logic, Pionier auf dem Markt für Zero Clients, hat alle Mitarbeiter in Deutschland entlassen. Berichte in den USA spekulieren über eine Insolvenz oder Auflösung des Unternehmens. Wie das Portal Credit Union Times erfahren haben will, hat das Unternehmen ein sogenanntes Assignment for the Benefit of Creditors eingereicht – eine im US-Recht mögliche Alternative zur Insolvenz.

Zero Clients von Pano Logic (Bild: Pano Logic)

Pano Logic selbst hat noch keinerlei Stellungnahme zu seinem Status abgegeben – und ist für Anfragen nicht erreichbar. Das schürt alle möglichen Spekulationen. Beispielsweise berichtet das Silicon Valley Business Journal, auf der Facebook-Seite von Pano Logic werde darüber diskutiert, ob eine Abmahnung von der Dell-Tochter Wyse zum Aus geführt habe – was der Anbieter gegenüber dem Portal aber bereits dementiert hat. Nachvollziehen lässt sich die Diskussion nicht mehr, Nutzer beschweren sich jetzt darüber, dass ihre diesbezüglichen Kommentare auf der Pano-Logic-Fanseite gelöscht wurden.

Felix Meirich, Senior Consultant beim Wormser IT-Dienstleister BSK Service und dort für die Kontakte zum Hersteller Pano Logic zuständig, weiß schon etwas mehr: „Von den vier Investoren haben sich drei zurückgezogen. Das hat natürlich dazu geführt, dass nun erst einmal Kosten reduziert werden. Das Unternehmen sucht derzeit nach neuen Geldgebern – ein in den USA üblicher Prozess. Die Bieterphase läuft bis 15. Dezember“, so Meirich gegenüber ZDNet.

Auf der Facebook-Fanpage von Pano Logic blühen die Spekulationen – und werden Vorwürfe laut, Kommentare würden gelöscht (Screenshot: ZDNet).

Das Unternehmen bestehe trotz der negativen Schlagzeilen rein rechtlich weiter, auch der Verkauf laufe weiter. BSK Service, das sich schon in der Vergangenheit sehr für das Thema Zero Clients engagiert hat, biete Kunden wie gewohnt Support und könne auch auf ein ausreichend großes Lager zurückgreifen. Das Lager und der BSK-Support stehe nun auch Kunden zur Verfügung, die bei einem Partner des Herstellers gekauft haben, der beides nicht bieten könne.

Laut Andreas Zenk, seit Jahren Premium-Partner von Pano Logic, ist dagegen „Fakt, dass sämtliche Pano Logic Büros geschlossen sind, weil sie pleite sind.“ Als Treuhänder fungiere in den USA die Firma Sherwood, die auf der Suche nach Investoren sei. „Wir haben keine Lagerbestände, die Geschäftsbeziehung besteht aber weiter“, so Zenk.

Meirich gibt sich trotz der düsteren Nachrichten aus den USA insgesamt zuversichtlich: Seines Wissens nach sei das Interesse an der Technologie von Pano Logic groß, die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine der größeren, bereits im Thin-Client-Markt aktiven Firmen die Gelegenheit nutzt, um ihr Portfolio zu erweitern und als Investor einsteigt.

Als einen dieser geheimnisvollen Interessenten darf man getrost Fujitsu handeln. Das Unternehmen setzt die Technologie von Pano Logic schließlich schon in den unter eigenem Namen vermarkteten Zero Clients ein. Auf Anfrage von ZDNet erklärte Fujitsu Technology Solutions jedoch nur, „dass die Ereignisse rund um Pano Logic keine unmittelbaren Auswirkungen auf vorhandene Zero-Client-Installationen oder Nutzer von Zero Clients haben und auch zu keinen Änderungen, was dazugehörige Services anbelangt, führen.“ Eine Stellungnahme zur Zukunft der Technologiepartnerschaft war von Fujitsu noch nicht zu erhalten.

Themenseiten: Dell, Fujitsu, Pano Logic, Virtualisation, Virtualisierung, Wyse

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1 Kommentar zu Zero-Client-Anbieter Pano Logic springen Investoren ab

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  • Am 14. November 2012 um 9:41 von Sven Hartmann

    Von wegen der Support läuft wie gewohnt weiter.
    Der super Support aus Deutschland ist weg (ohne auch nur ein kleiner Hinweis an seine Kunden) und auch aus Amerika bekommt man keine Antwort auf dringende Anfragen.

    Schade, so hat sich Pano selbst noch weiter ins Aus befördert…

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