Der schwache PC-Markt hat offenbar auch Auswirkungen auf Lenovo. Laut der heute veröffentlichten Bilanz des chinesischen Computerherstellers stieg der Gewinn im zweiten Fiskalquartal um 12,6 Prozent auf 162 Millionen Dollar. Es ist das geringste Wachstum gegenüber einem Vorjahresquartal seit fast drei Jahren. Der Umsatz des Unternehmens erhöhte sich zwischen Juli und September um 11,4 Prozent auf 8,67 Milliarden Dollar. Im ersten Geschäftsquartal hatten beide Kategorien noch um 35 beziehungsweise 30 Prozent zugelegt.
In einer Pflichtmeldung (PDF) an die Börsenaufsicht in Hongkong weist Lenovo darauf hin, dass das eigene Wachstum weiterhin das der restlichen Branche übertrifft. Seine PC-Verkaufszahlen kletterten demnach um 17 Prozent, während der Gesamtmarkt um 5 Prozent geschrumpft sei.
In China erzielte Lenovo in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2012/13 44 Prozent seines Umsatzes. Dort wuchs sein Marktanteil um 3,1 Punkte. Auf Nordamerika entfielen 15 Prozent aller Einnahmen. Die Verkäufe erhöhten sich um 8 Prozent, der Marktanteil um 1,5 Punkte.
Trotz einer geringen Nachfrage nach PCs sieht Lenovo die künftige Entwicklung des Markts positiv. Man werde seine Geschäfte in den Produktgruppen PC, Tablet, Smartphone und Smart-TV weiter ausbauen. Weitere Wachstumsbereiche seien Cloud-Computing, Services, mobiles Internet und Server. Das Engagement im Server-Segment werde durch die im Juli angekündigte Zusammenarbeit mit EMC und die Übernahme von Stoneware, einem Anbieter von Cloud-Software, gestützt.
Zudem setzt Lenovo auf den brasilianischen Markt. Hier rechnet es mit einer steigenden Nachfrage nach Computern, vor allem durch die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016, die beide in dem südamerikanischen Land ausgetragen werden.
Lenovo kämpft derzeit mit Hewlett-Packard um die Führung im PC-Markt. IDC sah HP mit 13,9 Millionen verkauften PCs und einem Marktanteil von 15,9 Prozent im dritten Quartal vor Lenovo mit 13,8 Millionen Stück (Marktanteil 15,7 Prozent). Gartner zufolge überholte Lenovo seinen US-Rivalen knapp und setzte rund 200.000 Rechner mehr ab als HP. Beide bescheinigten Lenovo ein Wachstum von 10 Prozent und HP einen Rückgang seiner Verkaufszahlen um 16,4 Prozent.
[mit Material von Ryan Huang, ZDNet.com]
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