Qimonda startet Verkauf seines Patentportfolios

Es umfasst mehr als 7500 Schutzrechte und Patentanmeldungen weltweit. Sie behandeln Halbleiter-, Computer- und Telekommunikationstechniken. Käufer könnten sie zum Schutz vor Patentklagen einsetzen.

Der Insolvenzverwalter der Qimonda AG, Michael Jaffé, hat den internationalen Verkauf für das Patentverwaltungs-, Patentverwertungs- sowie Lizenzierungsgeschäfts des Halbleiterherstellers eingeleitet. Das Portfolio umfasst nach Angaben des Münchener Rechtsanwalts mehr als 7500 Schutzrechte und Patentanmeldungen weltweit. Sie decken Techniken aus den Bereichen Halbleiter, Computer und Telekommunikation ab.

„Das Patentportfolio ist das Ergebnis von jahrzehntelanger Forschungs- und Entwicklungstätigkeit auf herausragendem Niveau an der Weltspitze“, erklärt der Insolvenzverwalter. „Angesichts der gestiegenen Bedeutung von Patenten für den Wettbewerb in der weltweiten Hochtechnologie, bietet das Qimonda-Portfolio dem Erwerber eine einzigartige Gelegenheit seine Schutzposition signifikant auszubauen.“

Vor einer Woche begann der Prozess von Qimonda gegen den Mutterkonzern Infineon vor dem Landgericht München. Der Insolvenzverwalter fordert insgesamt 3,35 Milliarden Euro Schadenersatz von Infineon. Das Gericht muss die Frage klären, ob Infineon den Wert des 2006 ausgegliederten Speichergeschäfts vorsätzlich zu hoch bewertet hat und die Differenz nachträglich ausgleichen muss. Bis Sommer 2013 sollen mehrere Sachverständige in dem Verfahren gehört werden.

Infineon hält Jaffés Forderungen für haltlos und kündigte an, notfalls durch alle Instanzen zu gehen. Für den Rechtsstreit hat es 326 Millionen Euro Rücklagen gebildet.

Qimonda musste als Opfer des harten Preiskampfs am Speichermarkt 2009 Insolvenz anmelden. In der Folge verloren alleine in Deutschland 4600 Beschäftigte ihren Job.

Themenseiten: Infineon, Patente, Qimonda

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