Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), die für die Forschung des US-Verteidigungsministeriums zuständig ist, will für das Militär Funkverbindungen mit 100 GBit/s realisieren. Dafür hat sie jetzt eine Ausschreibung gestartet. Nächsten Monat wird es einen Informationstag mit Erläuterungen für interessierte Firmen geben.
Derzeit wird das 1991 konzipierte sichere Kommunikationsprotokoll Common Data Link (CDL) per Funk mit bis zu 274 MBit/s übertragen. Immer wieder kommt es aber zu Ausfällen durch Interferenzen und aufgrund zu großer Entfernungen, während der Backbone mit Glasfaserkabeln tadellos läuft. Die DARPA will nun das Funknetz aktualisieren, ohne auf die Sicherheit des aktuellen CDL zu verzichten.
Gedacht ist nicht etwa an die Versorgung von mobilen Endgeräten im Feld, sondern an ein per Richtfunk realisiertes Glasfaser-Äquivalent, um militärische Kommunikationsnetze spontan aufbauen zu können. Zu den Kriterien zählen bis zu 100 Kilometer Reichweite bei Luft-Boden-Verbindungen und bis zu 200 Kilometer bei Luft-zu-Luft-Verbindungen.
Der für das Programm zuständige Manager Dick Ridgway sagt: „Das Programm 100G wird zeigen, wie sich hochwertige Modulation und Spatial Multiplexing kombinieren lassen, um 100 GBit/s zu realisieren, ohne unsere Anforderungen an Größe, Gewicht und Strombedarf zu überschreiten. Wir glauben, dass sich die Hersteller von Telekommunikationssystemen und Spezialisten für Militärkommunikation zusammentun müssen, um diese Ziele zu erreichen.“
Als einer der komplexesten Faktoren gilt das Wetter. Die Funkkommunikation zwischen den Militärsystemen darf durch Wolken, Regen oder Nebel nicht gestört werden.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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