Der Leiter von Googles Brillen-Projekt hat sich in einem Interview zu dessen Perspektiven geäußert. Gegenüber IEEE Spectrum sagte Babak Parviz, man probiere immer wieder neue Ideen aus. Derzeit liege der Schwerpunkt der Arbeit auf den Eingabemethoden für die Augmented-Reality-Brille.
Das Gerät verfüge aktuell über ein Touchpad, um die Einstellungen zu modifizieren, erklärte der Manager. Man experimentiere aber auch mit Sprachbefehlen. Wichtige Merkmale, die das Glass-Team anstrebe, seien außerdem eine Telefonfunktion und ausreichend Akkulaufzeit für einen ganzen Tag.
„Wir versuchen auch, die Plattform robuster zu machen. Das schließt Hardware wie Software ein. Dann könnten wir sie früh in diesem Jahr Entwicklern zur Verfügung stellen“, sagt Parviz. Dies werde hoffentlich auch zu neuen Ideen für Anwendungen führen.
Auf Nachfrage sagte der Entwicklungsleiter, Werbung auf dem Bildschirm plane Google vorerst nicht. Auch wisse man noch nicht, ob es je eine Möglichkeit geben wird, Apps zu installieren. „Das ist eine komplizierte Sache. Das ist kein Notebook oder Smartphone. Es ist eine völlig neue Plattform. Wie die Menschen damit interagieren und was sie damit tun, ist ein völlig neues Territorium.“
Google-Mitgründer Sergey Brin präsentiert die Computerbrille während der Entwicklerkonferenz Google I/O (Bild: Stephen Shankland / CNET.com).
Die in ein Titangestell gefasste Brille Google Glass war auf der Konferenz Google I/O im Juni 2012 vorgestellt worden. Laut der Demo kann sie Audio und Video abspielen, verfügt über einen Kompass und einen Beschleunigungssensor. Die Bedienung des Prototypen erfolgte per Kopfbewegung.
Die auf Android basierenden Brillen sind so leicht wie übliche Sonnenschutzbrillen. Sie verfügen seitlich über ein Touchpanel und oben über einen Button, mit dem sich Fotos und Videoaufnahmen auslösen lassen. Ein transparentes Display oberhalb des regulären Sichtfelds kann Informationen einblenden, ohne Sicht und Augenkontakt zu beeinträchtigen.
Endanwender werden Google Glass wohl erst 2014 kaufen können. Für Anfang diesen Jahres hat Google aber eine limitierte Entwickler-Edition zum Preis von 1500 Dollar angekündigt. Neben Google arbeiten auch andere Firmen an ähnlichen Lösungen. Apple hat sich beispielsweise ein Patent für ein Google-Glass-ähnliches Gerät gesichert. Auch Olympus hat eine Augmented-Brille vorgestellt. Von Oakley gibt es bereits eine Skibrille zu kaufen, die Daten zu Geschwindigkeit, Temperatur et cetera einblendet.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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1 Kommentar zu Google-Brille: Entwicklung konzentriert sich derzeit auf Eingabemethoden
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mh ist das weit genug gedacht?
Eine Bedienung via smartphone und bluetooth oder wlan wäre denkbar.
So könnte man sich beispielsweise in einem Museum mittels smartphone ins wlan einloggen und bekäme dann auf die brille die augmented reality des museums angezeit. Man läuft also von ausstellungsstück zu austellungstück und bekommt permanent alle gewünschten infos angezeigt.
Die Brille trackt dann noch die eigenen hände und man kann sogar wie auf dem smartphone die touchbefehle in der Luft mit den händen nachahmen. Vergrößern, wegschieben etc…. Das wäre mal interessant. Siehe dazu Filme wie Total recall oder minority report.