Bericht: Lenovo erwägt Kauf von RIM

Laut seinem CFO führen beide Firmen einen offenen Dialog. Von einem konkreten Angebot spricht Wong Wai Ming nicht. Auch eine Lizenzierung von Blackberry 10 scheint für die Chinesen eine Option zu sein.

Lenovo kann sich eine Übernahme von Research In Motion (RIM) vorstellen und hat mit dem Unternehmen auch schon darüber gesprochen. Das berichtet Bloomberg, das sich auf Lenovos Chief Financial Officer Wong Wai Ming bezieht.

Lenovo-Smartphones auf der CES 2012

In einem Interview auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos hat der CFO gesagt, Lenovo „prüft alle Möglichkeiten“ und „schätzt mögliche Übernahmeziele und strategische Allianzen ein“. Dafür gebe es ein eigenes Team, das mit Research In Motion einen offenen Dialog führe.

Ob Lenovo auch ein konkretes Angebot abgegeben hat, sagte Wong nicht. Für RIM kommentierte ein Sprecher gegenüber ZDNet.com, alle Aufmerksamkeit gelte derzeit dem Start von BlackBerry 10 am 30. Januar. Man habe nichts zu kommunizieren. Anlässlich der letzten Quartalsmeldung im Dezember hatte es geheißen, RIM prüfe alle Optionen und werde in bestimmten Bereichen lieber Partnerschaften eingehen als alleine agieren, wenn dies effizienter sei – und damit letztlich dem Aktienkurs zuträglich.

Lenovo ist mit einer Reihe von Android-Smartphones am Markt und steht vor der Einführung eines Geräts mit Windows Phone 8. Eine Option wäre für den chinesischen Konzern offenbar auch, Blackberry 10 als Betriebssystem in Lizenz zu nehmen.

Offen muss zum jetzigen Zeitpunkt bleiben, wie die US-Behörden auf die Übernahme einer von Regierungsmitarbeitern genutzten Mobilfunkplattform druch eine chinesische Firma reagieren würden. Ein Komitee des US-Kongresses hatte vergangenes Jahr vom Einsatz von Produkten der chinesischen Hersteller Huawei und ZTE abgeraten, da aufgrund deren Nähe zum chinesischen Militär Spionage zu befürchten sei. Beide Hersteller streiten dies ab und versuchen mit Transparenzinitiativen, die Vorwürfe zu entkräften.

Die kanadische Regierung hat zuletzt klar gesagt, dass sie RIM im Land zu halten hofft. Aufgrund der Unternehmensgröße werde einer Übernahme auf jeden Fall eine Prüfung vorausgehen. Nach kanadischen Gesetz müssen ausländische Investitionen in kanadische Firmen auf ihren Nutzen für das Land hin untersucht werden, wie Reuters berichtet.

[mit Material von Zack Whittaker, News.com]

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Themenseiten: BlackBerry, China, Lenovo, Mobile, Research In Motion, Smartphone, Übernahmen

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