Multicore-Prozessor-Pionier Tilera hat die maximale Anzahl der Kerne in der Familie Tile-Gx auf 72 verdoppelt. Damit eignet sich die sparsame Neuentwicklung vor allem für Umgebungen, in denen viele parallele Aufgaben zu bewältigen sind – etwa Netzwerk-Geräte, die mehrere Streams, oder Server, die Unmengen von gleichzeitigen Anfragen abarbeiten müssen.
Der Tile-Gx72 ist unter einer speziell abgestimmten Linux-Version (SMP Linux) in der Lage, seinen 64-Bit-Cores entweder separate Aufgaben zuzuweisen oder sie für anspruchsvollere Berechnungen zu kombinieren. Ein integrierter Switch kümmert sich um die Kommunikation zwischen den Kernen und ermöglicht ihnen, auf 23 MByte Cache-Speicher zuzugreifen, den sie sich teilen müssen. Außerdem ist er für die Ein- und Ausgabesysteme verantwortlich: sechs PCI-Express-Ports, acht 10-GBit-Ethernet-Ports sowie vier DDR3-Speichercontroller.
Ein für die Paketverarbeitung zuständiges Subsystem kann bis zu 240 Millionen eingehende Netzwerkpakete in Echtzeit klassifizieren oder auch eine Reihe von Verschlüsselungsprotokollen einsetzen. Zu den möglichen Einsatzgebieten zählen daher Layer 7 Deep Packet Inspection (DPI) bei 50 GBit/s und darüber oder auch Intrusion Detection/Prevention (IDS/IPS) bei 20 GBit/s und mehr.
Der Tile-Gx72 liegt derzeit als Fertigungsmuster vor. Er ist beispielsweise zusammen mit dem Entwicklungssystem Ende des Monats auf der RSA Conference in San Francisco zu sehen.
Preise und ein Verfügbarkeitsdatum für große Stückzahlen stehen noch nicht fest. Der Vorgänger Tile-Gx36 ist auch erst ein Jahr alt.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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