Der führende Dienst für Musikcharts, Billboard, hat angekündigt, von jetzt an auch die Youtube-Abrufzahlen von Musikvideos auszuwerten. Sie spielen künftig neben Medienverkäufen, digitalen Downloads, Radio-Ausstrahlungen und Streaming eine Rolle, um die in den USA erfolgreichsten Songs – die Hot 100 – zu ermitteln.
Da Musikclips oft tausendfach eingestellt werden, beschränkt sich Billboard auf „alle offiziellen Videos“, Vevo-Clips und User-Videos, die „autorisiertes Audio“ benutzen. Letztlich geht also nur legal genutzte Musik in die Charts ein.
Sinnvoll ist die Auswertung von Youtube bestimmt: Die Videosite ist heute ein etabliertes Angebot für Musik. Wer anderen einen Song empfehlen möchte, wird häufig auf Youtube verlinken, auch wenn das eigentliche Video gar keine große Rolle spielt. Ließe Billboard Youtube außen vor, würde es ein möglicherweise falsches Bild des Zeitgeschmacks liefern.
Auch hat Youtube jetzt schon Einfluss auf die Billboard-Charts. So wurde „Harlem Shake“ von Baauer durch Youtube so bekannt, dass es unter den Billboard Hot 100 als Neuzugang den ersten Platz belegte. Youtube trug auch dazu bei, dass Rihannas „Stay“ vom 57. Platz der Vorwoche auf den dritten Platz der aktuellen Charts kletterte.
Die Billboard-Charts lassen sich auf der Website des Dienstes einsehen. Billboard veröffentlicht zwar auch Hitlisten für Länder wie Deutschland, Japan und Kanada, hier gehen die Youtube-Views aber noch nicht ein – was für Deutschland auch bekanntlich wenig sinnvoll wäre.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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