Citrix legt Quellcode von XenServer offen

Mit XenServer.org gibt es ein Community-Portal für Downloads und Weiterentwicklung. Mit XenServer 6.2 wird weiter auch eine kommerzielle Variante inklusive Support und Wartung angeboten. Neu sind von der Zahl der Sockel abhängige Lizenzpreise.

Citrix hat seine Virtualisierungsplattform XenServer auf Version 6.2 aktualisiert und eine quelloffene Variante verfügbar gemacht. Dadurch soll es leichter werden, XenServer-basierte Anwendungen in die Cloud zu heben. Offensichtlich hofft Citrix, so besser mit der proprietären Lösung Vsphere von VMware konkurrieren zu können.

Open-Source-XenServer

Die XenServer-Community erhält mit XenServer.org ein Portal für Downloads und gemeinschaftliche Weiterentwicklung. Natürlich sind auch auf der Plattform fußende Servervirtualisierungs- und Cloudpakete von Drittanbietern möglich.

Neben der Open-Source-Version wird es weiterhin ein kommerzielles Produkt geben, das unter dem Namen XenServer 6.2 läuft. Damit erhalten Kunden weltweiten Support rund um die Uhr. Allerdings wurde die Preisstruktur vereinfacht sowie eine Lizenz eingeführt, die sich nach der Zahl der CPU-Sockel richtet. Die Preise beginnen bei 500 Dollar pro Sockel, inklusive Software-Wartung, aber zuzüglich Support.

„Die Cloud-Ära hat der Rechenzentrumsinfrastruktur zahlreiche aufregende Möglichkeiten eingebracht, aber die Realität ist doch, dass bei Virtualisierung nicht eine Größe allen passt“, sagt Citrix-Vizepräsident Sameer Dholakia. „Mit einer engagierten Open-Source-Strategie verschaffen wir unseren Nutzern und Partnern jetzt neue Möglichkeiten und eine XenServer-Community. Damit führen wir nicht nur eine weitere Innovation ein, sondern helfen Kunden aller Größen und in jedem Stadium ihrer Cloud-Strategie, die Vorteile zu maximieren, die ihnen durch Virtualisierung und Cloud entstehen.“

Citrix-Logo

In einem Blogeintrag erklärt Citrix seine Motivation. Erstens sei ein Großteil der Cloud-Lösungen heute quelloffen, Open Source also der richtige Weg für jedes Cloud-Produkt. Zweitens habe man mit der Veröffentlichung des Hypervisors Xen im April gute Erfahrungen gemacht, den jetzt das Xen Project der Linux Foundation pflegt. Und drittens „war schon ein erheblicher Teil von XenServer quelloffen, da es Pakete des Xen Project, der Linux-Kernels und der Cloud Platform (XKP) nutzt“, wie Scott Lindars von der Citrix Cloud App Delivery Group schreibt.

XenServer 6.2 unterstützt die Cloudplattformen Cloud Stack, Open Stack und Citrix Cloud Platform, Microsofts Windows 8 sowie Windows Server 2012. Außerdem ist Kompatibilität zu Citrix Xen Desktop gegeben.

Vergangenen Oktober hatte Citrix-CEO Mark Templeton die quelloffene Cloudlösung Open Stack noch wegen fehlender Reife kritisiert und ihre Unterstützung vorübergehend aufgegeben. Durch die Übernahme von Cloud.com im Juli 2011 war Citrix an auf Cloud Stack basierende Produkte gekommen. Die jetzige Öffnung von XenServer markiert ein erneutes Umdenken bei Citrix.

[mit Material von Tom Jowitt, TechWeekEurope.co.uk]

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