Zugang zum US-Markt: ZTE kooperiert mit Cyberpoint-Tochter

Prescient vertreibt eine Videokonferenzlösung der Chinesen an US-Behörden. Es hat sie monatelang getestet und eine zusätzliche Firewall zur Absicherung eingerichtet. Auf dem Gerät finden sich die Logos beider Firmen.

Der chinesische-Telekom-Ausrüster ZTE testet einen neuen Weg, um den US-Markt zu erobern. Eine ZTE-Lösung für Videokonferenzen findet sich neuerdings im Programm von Prescient, einer Tochter von Cyberpoint International, die unter anderem US-Regierungsbehörden beliefert. Das berichtet Bloomberg.

Logo ZTE

Das Konferenzsystem trägt das Logo von ZTE ebenso wie das von Prescient. Im November hat es bereits eine Zulassung für Behörden durch die US General Services Administration erhalten. Zusätzlich hat Prescient nach eigenen Angaben bereits zwei Checks vorgenommen, Fehler dokumentiert sowie eine in den USA entwickelte, aus Hard- und Software bestehende Firewall eingerichtet, um jeden denkbaren nicht autorisierten Zugriff zu verhindern.

Für Cyberpoint kommentierte überdies Manager Jerry Caponera gegenüber Bloomberg, die Herstellung von IT erfolge heute nun einmal mehrheitlich in China, insofern würden so oder so chinesische Produkte gekauft. Speziell über ZTE äußerte er: „Sie haben gesagt, sie wollten Produkte in den USA verkaufen, und wir haben gesagt, da können wir euch helfen. Wenn euer Ziel aber irgendetwas anderes ist, können wir nicht helfen.“

Schon 2011 habe ZTE wegen der Kooperation angefragt, sagte Caponera. Damals habe Prescient ohnehin gerade chinesische Partner gesucht. Die internen Tests der ZTE-Lösungen hätten sechs respektive neun Monate gedauert. Der CEO von Cyberpoint, Karl Gumtow, war übrigens früher schon als Direktor für den US-Behördendienstleister SRA in den Bereichen Geheimdienste und Raumfahrt aktiv.

Vergangenen Oktober hatte der US-Kongress in einem Bericht offiziell vor Produkten und Dienstleistungen chinesischer Unternehmen wie Huawei oder ZTE gewarnt, weil er darin ein Sicherheitsrisiko sieht. Er fürchtete offenbar, dass die chinesische Regierung die Technik einheimischer Unternehmen wie Huawei und ZTE missbrauchen könnte, um US-Netzwerke auszuspionieren. Die abgegriffenen Informationen würden anschließend für wirtschaftliche und militärische Zwecke eingesetzt. ZTE ließ sich durch diese Abfuhr aber nicht entmutigen und investierte weiter, um in den USA wachsen zu können.

Für ZTE kommentierte Sprecherin Nina Zhou: „Im Interesse von ZTE liegt es weltweit, die Cybersicherheit zu verbessern – und nicht, sie zu unterminieren.“ Konkret über das Abkommen mit Prescient wollte sie sich gegenüber ZDNet.com nicht äußern.

[mit Material von Ellyne Phneah, ZDNet.com]

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Themenseiten: China, Netzwerk, ZTE

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