Nokia stellt App Stores für Symbian und MeeGo zwei Jahre früher als angekündigt ein

Nach dem 1. Januar 2014 sind weder Neueinstellungen von Apps noch Updates mehr möglich. Die potenziell unsicheren und veralteten Programme können aber weiter heruntergeladen werden. Besonders betroffen sind Käufer des erst im Sommer 2012 gestarteten High-End-Modells 808 PureView.

Nokia hat Entwickler informiert, dass sie ab 1. Januar 2014 keine neuen Apps für MeeGo und Symbian mehr einreichen oder bestehende aktualisieren können. Downloads bleiben weiter möglich. De facto bedeutet das aber das verfrühte Ende der bis 2016 zugesagten Unterstützung dieser Plattformen durch Apps.

Das 808 PureView wird Nokias letztes Symbian-Gerät bleiben (Bild: Nokia).Für das 808 PureView wird es 18 Monate nach dem Start keine Apps mehr geben (Bild: Nokia).

In der ZDNet vorliegenden Mail an die Community heißt es: „Wenn Sie Symbian- und MeeGo-Inhalte im Nokia-Store anbieten, werden diese für Downloads durch Kunden verfügbar bleiben, und Sie erhalten weiter Benachrichtigungen über Downloads und Umsätze sowie anstehende Zahlungen. Allerdings können Sie ab 1. Januar 2014 keine neuen Inhalte für Symbian und MeeGo mehr veröffentlichen und keine bestehenden aktualisieren.“

Nokia hatte sich 2011 entschieden, die beiden Plattformen zugunsten von Microsofts Windows Phone aufzugeben. Im untersten Preissegment setzte es dagegen weiter auf sein Betriebssystem S40. Inzwischen hat Microsoft den Zuschlag für Nokias Handygeschäft erhalten, was das Ende der alternativen Betriebssysteme noch beschleunigt haben dürfte.

Etwas überraschend ist die kurze Frist von drei Monaten, die Entwicklern lediglich verbleibt, um letzte Änderungen anzubringen. Insbesondere Käufer der Smartphones Nokia N9 (MeeGo) und Nokia 808 PureView (Symbian) beschweren sich. Diese Geräte sind erst im September 2011 beziehungsweise im Juni 2012 in den Verkauf gestartet. Von einem zumindest früher auch ökologisch vorbildlichen Unternehmen wie Nokia sollte eigentlich eine längere Unterstützung zu erwarten sein, und tatsächlich hat der Konzern mehrfach von 2016 gesprochenzuletzt vergangenen Monat anlässlich der Übernahme durch Microsoft.

Der Support von Symbian war schon 2009 extern an Accenture vergeben worden. Im April 2011 übernahm der Partner dann auch die Symbian-Entwicklung einschließlich 3000 Mitarbeitern. Mehr als zehnmal so viele, nämlich 32.000, wechseln nun zu Microsoft, wenn diese Übernahme abgeschlossen ist.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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10 Kommentare zu Nokia stellt App Stores für Symbian und MeeGo zwei Jahre früher als angekündigt ein

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  • Am 8. April 2015 um 0:27 von Heinrich

    Hallo,

    gibt es noch die Möglichkeit, Symbian-Apps herunterzuladen? Leider existiert der Ovi/Nokia Store nicht mehr. :-(

  • Am 20. Oktober 2013 um 0:46 von Judas Ischias

    Dann wünsche ich ganz fest, dass das 808 noch viele Jahre hält. Das N80 von meiner Frau hat, nachdem der Akku schon nach knapp einem Jahr kaputt war, nur noch kurze Zeit gebraucht um sich in Kenya, wohl wegen der Hitze, in seine Einzelteile aufzulösen. Und mein N80 hat erst den Akku abgeschossen und kurze Zeit später ganz den Geist aufgegeben. Der Service von Nokia einfach nicht vorhanden, obwohl aus Internet mehrere Adressen zum anschreiben genommen wurden. Deswegen gibt es für mich niiiieeeee wiiiieeeeder Nokia.

  • Am 14. Oktober 2013 um 0:48 von mister x

    egal was Nokia macht .. ich werde mein 808 nicht abgeben..
    grade wegen Symbian hab ich es mir gekauft …

  • Am 13. Oktober 2013 um 10:16 von anonym

    Aha, es gab also eine Auktion (nach Insolvenz?) und Nokia wurde zerschlagen, und Microsoft hat also anfang September den Zuschlag für Nokia’s Handysparte erhalten? Aha aha.

    Ihr schreibt einen Müll, ehrlich! Anfang September wurde lediglich verkündet, dass Microsoft BEABSICHTIGT Nokia’s Handysparte zu kaufen. Nix Auktion, nix Zuschlag, nix in trockenen Tüchern. Im November müssen die Aktionäre von Nokia (und auch nur die) dem Kauf erst noch zustimmen. Und nur wenn das geschieht, DANN ist die Handysparte verkauft.

    • Am 14. Oktober 2013 um 10:13 von Florian Kalenda

      Selbstverständlich gab es keine Auktion. Nokias Aufsichtsrat hat aber Anfang September in einen Verkauf eingewilligt und unter anderem den CEO ausgetauscht. Die Einwilligung der Aktionäre dürfte Formsache sein. Aber das wissen Sie sicher längst; Sie wollten ja nur provozieren.

      Ob Microsoft der einzige Interessent für Nokias Handygeschäft war, wissen weder Sie noch ich; ich tippe – wie durch die Verwendung des Worts „Zuschlag“ angedeutet – aufs Gegenteil.

  • Am 10. Oktober 2013 um 20:02 von User

    Na unbeliebter kann sich NMP wirklich nicht mehr machen.
    bestraft dadurch noch einmal erneut die Kunden, die ihnen trotz ihrer „Pannen“ in den letzten Jahren, noch immer die treue gehalten haben.
    Danke, Anke! Und tschüß!
    NMP war in den 90ern Spitzenreiter, ein Maßstab nach dem sich die Branche richten konnte (und musste) aber ende der 90er verließ sie der Rückenwind und eine Fahret gegen die Mauer folgte der nächsten…
    Echt armselig so etwas.
    Und nun schießen die herrschaften den nächsten Vogel ab.
    Obsolete.

  • Am 10. Oktober 2013 um 11:54 von Staracy

    Schade! Das verdeutlicht Microsofts Druck auf dem Markt für Smartphones Boden gut zu machen. Das sollte uns zu Denken geben!

  • Am 9. Oktober 2013 um 20:55 von ictdeluxe

    @judas
    Ihre Weisheiten sind mal eine Abwechslung

  • Am 9. Oktober 2013 um 18:24 von Judas Ischias

    Wie sagte schon Adenauer: “ Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“. Ärgerlich für die Kunden, die den Versprechen geglaubt haben, innerhalb eines Monats so umzuschwenken.

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