Intel wird mit der Massenfertigung erster 14-Nanometer-Prozessoren auf Basis der Broadwell-Architektur erst im kommenden Jahr beginnen. Ursprünglich hätte die reguläre Produktion schon dieses Jahr anlaufen sollen, aufgrund einer derzeit noch zu geringen Ausbeute erfolge der Start nun aber erst im ersten Quartal 2014, erklärte Intel-CEO Brian Krzanich in einer Telefonkonferenz mit Analysten zu den aktuellen Quartalszahlen.
Krzanich merkte an, dass Intel eine Reihe Verbesserungen vornehme, sobald defekte Chips entdeckt würden. Im Fall von Broadwell hätten die Optimierungen zunächst aber nicht zu dem gewünschten Ergebnissen geführt. Inzwischen sei man aber überzeugt, die Probleme gelöst zu haben.
„Wir sind sicher, dass die Probleme behoben sind, weil unsere Daten besagen, dass sie behoben sind“, sagte Krzanich. „Das geschieht manchmal in Entwicklungsphasen wie diesen. Darum verschieben wir es um ein Quartal.“
Laut Evercore-Analyst Patrick Wang hat niemand Verzögerungen bei Broadwell erwartet. Der spätere Marktstart gebe Intel aber mehr Zeit, vorhandene Lagerbestände an Chips abzuverkaufen.
Intel und PC-Kunden hätten „ein großes Verlangen, Broadwell auf den Markt zu bringen“, widersprach Krzanich solchen Spekulationen über eine absichtlich verzögerte Einführung. „Wenn ich könnte, gäbe es nichts, was mich aufhielte. Das ist eine kleine Veränderung im Zeitplan und wir werden von hier aus weitermachen.“ Zudem versprach der Intel-CEO, dass es bei Skylake, dem Nachfolger von Broadwell, zu keinen Verzögerungen kommen werde.
Broadwell ist die Weiterentwicklung der aktuellen Core-i-Prozessorgeneration Haswell. Intels üblichem Tick-Tock-Prinzip folgend sinkt die Strukturbreite von 22 auf 14 Nanometer. Der neue Chip soll unter anderem noch dünnere, leichtere und schnellere Notebooks ermöglichen sowie durch einen stromsparenderen Betrieb die Akkulaufzeit verlängern. Dies ist insofern wichtig, da Verbraucher sich neuerdings verstärkt fragen, ob sie sich statt eines neuen Desktop-PCs oder Laptops direkt ein Tablet anschaffen.
Die nachlassende Nachfrage im PC-Segment bekam Intel auch im abgelaufenen dritten Quartal zu spüren. Der Umsatz der PC Client Group ging der aktuellen Bilanz zufolge um 3,5 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar zurück. Die für Serverprozessoren zuständige Data Center Group erzielte mit 2,9 Milliarden Dollar (plus 12 Prozent) hingegen ein Rekordergebnis. Insgesamt lagen die Einnahmen mit 13,5 Milliarden Dollar auf Vorjahresniveau. Der Nettogewinn ging allerdings leicht auf 2,95 Milliarden Dollar zurück.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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