Gartner erwartet, dass im Jahr 2017 weltweit über 248 Milliarden Mobil-Apps heruntergeladen werden und für Umsätze in Höhe von mehr als 77 Milliarden Dollar sorgen. Die Basis dieses Wachstums ist, dass solche Apps nicht mehr nur auf Smartphones und Tablets, sondern auch in Autos, Uhren, Brillen und Haushaltsgeräten zum Einsatz kommen.
Die Marktforscher erwarten auch, dass Nutzerdaten künftig durchschnittlich in über hundert Apps und Dienste fließen. Gartner-Forschungsdirektor Brian Blau sagt: „Mobile Apps sind zum offiziellen Kanal geworden, um Inhalte und Dienste an Verbraucher zu liefern. Diese Verbindung mit Verbraucherdiensten bedeutet gleichzeitig, dass die User ständig Daten in mobile Apps einfließen lassen. Wenn die User Apps einsetzen und mit ihnen interagieren, sind es ihre Daten – was sie sagen, was sie tun, wohin sie gehen -, die die Interaktionsmuster verändern.“
Auch wenn 92 Prozent aller Apps noch kostenlos sind, hält Gartner die durch sie gesammelten Anwenderdaten für eine Goldmine – wozu noch Werbung kommt. Sollten sich am Körper tragbare Elektronik und vernetzte Haushaltsgeräte im gleichen Maßstab wie bisher schon Smartphones durchsetzen, würde der Wert dieser Ressource exponentiell zunehmen. Firmen mit etablierter Kundenbeziehung wie Amazon, Apple, Facebook und Google werden dabei einen Vorteil haben, da sie besser vorhersagen können, welche Produkte ein Kunde will: Sie kennen seine Vorlieben, seine bevorzugte Aufenthaltsorte und seine Freunde.
Solche Kenntnis der Nutzergewohnheiten wird auch Grundlage von Smart Home Solutions sein, wie Sandy Shen von Gartner erklärt: „Sie können Bedarf der Nutzer erkennen und Aufgaben erledigen, ohne dass der Nutzer selbst dies anstoßen muss. Das kann die einfache Form annehmen, dass ein wiederkehrendes Ereignis wiederholt wird, beispielsweise den Wasserkocher zu einer bestimmten Zeit einzuschalten, oder auch komplexere, wenn im Notfall ein Rettungsdienst oder Arzt gerufen werden muss.“
Der Begriff der Marktforscher für solche Apps, die selbständig Verhaltensmuster und Abweichungen davon erkennen, lautet „Cognizant Computing“ – also etwa „[der Umstände] bewusstes Computing“. 2017 wird die Hälfte aller Apps Gartner zufolge auf Wearable Devices laufen.
In diesem Jahr könnten eine iWatch von Apple und die Google-Brille Glass für einen ersten Durchbruch von Wearable Computing sorgen. Bisher sind die Smartwatches etwa von Sony, Pebble und Samsung noch Nischenprodukte. Google hat indessen dieses Jahr schon mit der Übernahme des Messgeräteherstellers Nest Labs für 3,2 Milliarden Dollar einen weiteren Vorstoß in den Bereich Heimautomatisierung unternommen.
[mit Material von Larry Barrett, ZDNet.com]
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