Angst vor Spionage: Russische Politiker ersetzen iPads durch Samsung-Tablets

Das ist Journalisten aufgefallen Telekommunikationsminister Nikolai Nikiforow bestätigte die unlängst erfolgte Maßnahme. "Russische Klienten, insbesondere staatliche, sollten im Bezug auf IT-Partner sehr wählerisch sein."

Drei Varianten des Samsung-Tablets TabPRO mit 8,4-, 10,1- und 12,2-Zoll-Display (Bild: CNET.com)

Angehörige der russischen Regierung haben ihre iPads abgegeben, um stattdessen Samsung-Tablets einzusetzen, was „verstärkte Sicherheit garantieren“ soll. Das hat die Agentur AFP in Erfahrung gebracht. Telekommunikationsminister Nikolai Nikiforow bestätigte die Maßnahme auf einer Pressekonferenz: Der Wechsel sei erst „vor kurzem“ erfolgt, sagte er.

„Manche Informationen bei Regierungstreffen sind vertraulicher Natur, und diese Geräte entsprechen vollkommen den Anforderungen. Sie haben die striktesten Zertifizierungsverfahren durchlaufen“, zitiert ihn die Agentur. Journalisten war aufgefallen, dass die bisher verwendeten iPads aus den Händen der Politiker verschwunden waren.

Nikiforow bestritt aber, dass es einen Zusammenhang mit dem Streit zwischen Russland und den USA um die russische Okkupation der ukrainischen Halbinsel Krim gebe. „Wir beabsichtigen keine Sanktionen.“ Die Apple-Tablets gelten als US-Produkt, auch wenn sie in China gefertigt werden und Komponenten etwa von Samsung aus Korea enthalten.

iPad Mini Retina (Bild: James Martin/CNET)

Auf Überwachungsmaßnahmen durch den US-Auslandsgeheimdienst NSA nahm der russische Minister aber durchaus Bezug: „Dass die amerikanischen Geheimdienste immer mehr Daten abfangen, sorgt natürlich auf russischer Seite für Beunruhigung. Russische Klienten, insbesondere staatliche, sollten im Bezug auf IT-Partner sehr wählerisch sein.“ Künftig könnte das Unternehmen Samsung aus Südkorea neben chinesischen Firmen ein wichtiger Lieferant sein.

Der Einsatz von Apple-Hardware in der russischen Regierung ist eigentlich eine Tradition: 2010 hatte Dmitri Medwedew, damals Staatspräsident und inzwischen Premierminister, bei einem Besuch im Silicon Valley ein iPhone von Steve Jobs überreicht bekommen und darauf seinen ersten Tweet verfasst. In der Folge schlug er Barack Obama einen gemeinsamen Chat vor, der damals aber noch ein Blackberry-Smartphone nutzte.

Parallel erwägt Russland offenbar, einen nationalen Bezahldienst einzuführen, da es nach der Annektion der Krim Probleme mit US-Diensten wie Visa und MasterCard hatte. Diese blockierten im Zuge der US-Sanktionen mehrere russische banken zumindest vorübergehend.

[mit Material von Michael Moore, ZDNet.com]

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Themenseiten: Apple, Politik, Samsung, Spyware, Tablet, Überwachung

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10 Kommentare zu Angst vor Spionage: Russische Politiker ersetzen iPads durch Samsung-Tablets

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  • Am 1. April 2014 um 10:07 von gerd klamt

    so ein schmarn samsung liefert doch auch Infos an die Schnüffler da soll man sich nichts vor machen

  • Am 31. März 2014 um 13:23 von Buffi

    Na klar, Ihr russischen Deppen.
    Man wird ja auch von der Hardware und nicht von der Software ausspioniert (oder?).
    Software kommt von? Google!
    Google sitzt, wie Apple in?????….
    Herr, lass Hirn regnen!

    • Am 31. März 2014 um 13:58 von Maddin

      Android ist Open Source und kann nach Belieben angepasst werden, um entsprechende Sicherheits-Standards durchzusetzen. CyanogenMod ist dafür ein gutes Beispiel.

      Da iOS eben ein geschlossenes System ist, haben Nutzer keinerlei Möglichkeit, intern geregelte Systemabläufe zu ändern.

      Da kann man als Apple-Fanboy noch so laut aufschreien und noch so wenig von Android halten. Hier zeigt sich nunmal der Vorteil frei verfügbarer Software.

      • Am 31. März 2014 um 15:51 von Stimmt!

        Erst gestern habe ich mir überlegt, dass ich doch Android entsprechend meinen Bedürfnissen an Sicherheit anpassen sollte, und daher den ganzen Google/Samsung Mist wegschmeissen, und ein eigenes OS schreiben sollte.

        Bis ich dann merkte: oops – nicht einfach. ;-)

        Deswegen ist auch das Thema Open Source genauso wenig ‚einfach‘. Niemand weiss, wieviele aktive Sicherheitslücken in Open Source Apps eingebaut sind – einfach, weil sich keiner der Entwickler die Mühe macht, jede aktualisierte Version komplett zu prüfen.

        Daher ist Open Source bezüglich Sicherheit nichts anderes, als eine Illusion, die der Selbstberuhigung dient.

        Und: Google ist alles andere als ‚Open Source‘, sonst gäbe es nicht derart restriktive Regeln, wenn man an den Google Stor ran möchte. Auch das ist eine Illusion der Android-Nerds. ;-)

        • Am 31. März 2014 um 17:21 von Maddin

          Bei aller Sachlichkeit: Ich habe selten so viel gequirlten Mist gelesen.
          1) „oops – nicht einfach“ ist schon sehr subjektiv. Es gibt genügend Anleitungen im Internet, um CustomROMs wie OmniROM oder Cyanogen zu installieren. Allgemeine Fähigkeiten, Google/Bing/Duckduckgo sowie generelles Leseverständnis reichen da mehr als aus.

          2) Android /= Google! Das Android-Projekt selbst ist 100% Open Source und wird hauptsächlich von Google gesponsert. Gleichzeitig wird es jedoch von einer großen Community gepflegt. Siehe hierzu: http://source.android.com

          3) Natürlich ist es falsch zu glauben, dass Open Source-Systeme zu 100% sicher sind.
          Wer sich an dem Projekt allerdings beteiligt, kann das System zu 100% an seine eigenen Anforderungen anpassen. Und da ich selbst Teil einer Open Source-Community bin, kann ich mit Fug und Recht behaupten: Der allergrößte Teil an Schlupflöchern wird von der Community erkannt und gestopft.
          Ihre Aussagen in Bezug auf Open-Source-Projekte sind daher alles in allem ein müder Haufen an Halbwahrheiten, zusammengestellt im Rahmen der neuesten Stammtischparolen.

      • Am 31. März 2014 um 18:28 von Buffi

        Wenn hier einer aufschreit, dann doch die Android Fanboys.
        Ich wollte keine „meiner ist länger“ Diskussion, sondern nur die Hirnrissigkeit des russischen Handelns zeigen, sich von US-Produkten zu lösen.

        • Am 1. April 2014 um 7:40 von Silvio

          Hardware nicht kontrollierbar, Spftware ja. Aber verstehen tue ich es auch nicht. Alles verbannen und gut ist. Gab nicht mal ne Anleitung wie man den PI umbauen kann zu einen Tablet.

          Mfg

        • Am 1. April 2014 um 7:52 von UxUxUx

          Wer mehr Halbwissen präsentiert, darüber lässt sich zutrefflich diskuttieren (nein, nicht streiten). Von Samsung gibt es nicht nur Android geräte. Und Android ist nicht die einzige Linux Variante, die man auf einem Tablet installieren kann (und nicht nur auf einem Tablet)

      • Am 1. April 2014 um 11:36 von deus-ex

        Ob iOS oder Android oder ein anderes OS ist sowas von egal seit dem bekannt ist das es Backdoors in den Firmwares/ROMs der SOCs gibt. Z.B. Im Baseband. Da kanne die OpenSource Sekte noch so tolle Argumente bringen wenn die Backdoor in der Netzwerk Hardware stekt und dort alles abgefischt wird. Und die Russen sind so dänmlich und glaube dieses OpenSource Märchen auch noch.

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