Mozilla: Brendan Eich wurde nicht zu Rückzug gezwungen

Der Firefox-Hersteller wehrt sich in einer FAQ gegen Vorwürfe. Das Management wollte Eich vielmehr im Unternehmen halten. Von etwa 1000 Mozilla-Angestellten sollen weniger als 10 den Rücktritt des JavaScript-Erfinders als CEO gefordert haben.

Mozilla hat am Wochenende klar gestellt, dass sein kurzzeitiger CEO Brendan Eich auf eigenen Wunsch zurückgetreten sei. Es habe keinen Druck durch die Führung oder das Personal auf Eich gegeben. Das steht in einer kurzen FAQ, die Mozilla angesichts anhaltender Diskussionen offenbar für notwendig erachtete.

Ex-Mozilla-CEO Brendan Eich (Bild: Mozilla)Ex-Mozilla-CEO Brendan Eich (Bild: Mozilla)

JavaScript-Erfinder Eich hatte Mozilla jahrelang als Chief Technology Officer gedient. Nach seiner Ernennung zum CEO wurde jedoch Kritik laut, Eich habe 2008 eine politische Kampagne mit 1000 Dollar unterstützt, die sich gegen gleichgeschlechtliche Ehen engagierte. Auf der Firefox-Feedback-Seite Inputs sind seither 59.000 Kommentare eingegangen, von denen sich zahlreiche gegen das Unternehmen richteten.

In der FAQ heißt es nun: „Mitglieder des Aufsichtsrats und andere leitenden Manager versuchten, Brendan dazu zu bringen, in anderer Rolle bei Mozilla tätig zu sein oder durch ehrenamtliche Beiträge mit Mozilla verbunden zu bleiben. Brendan hat entschieden, dass es zumindest für den Augenblick besser ist, alle Verbindungen zwischen ihm selbst und Mozilla zu kappen.“

Von den etwa 1000 Mozilla-Angestellten hätten weniger als 10 Eichs Rücktritt als CEO gefordert, heißt es auch, aber eine weit größere Zahl ihn ermutigt, trotz Kritik im Amt zu bleiben.

Gleichzeitig haben sich auch einige Kritiker von Eich betroffen über den Rücktritt geäußert. Rarebit-Gründer Hampton Catlin etwa hatte zu den ersten gehört, die kritisch auf Eichs Spendenunterstützung hinwiesen. Jetzt nennt er den Rücktritt einen „traurigen ‚Sieg‘„, da ihm nur an einer öffentlichen Entschuldigung gelegen habe.

Wer künftig Mozilla leiten wird, wird der Aufsichtsratsvorsitzenden Mitchell Baker zufolge noch „diskutiert“. Details will sie diese Woche bekannt geben. Die Suche nach einem Nachfolger für Gary Kovacs, der Mozilla im April 2013 verlassen hatte, dauerte fast ein Jahr.

[mit Material von Josh Taylor, ZDNet.com]

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