Bosch und Siemens kündigen Heimautomatisierungsplattform für Herbst an

Eine einheitliche Smartphone-App für "Home Connect" soll Zugriff auf Haushaltsgeräte unterschiedlicher Hersteller geben. Die iOS-App startet mit ersten vernetzten Modellen zur IFA im September. Eine Android-App und ein breiter Rollout sind erst 2015 zu erwarten.

Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH) hat auf einem Event im türkischen Belek eine offene Plattform für Haushaltselektronik angekündigt. Home Connect soll zur Internationalen Funkausstellung im Herbst starten. Es wird Geräte unterschiedlicher Hersteller zulassen, die aber mit einer einzelnen App zu steuern sind.

logo-bsh

Die App heißt schlicht „Home Connect App“. Welche Funktionen exakt für Fernsteuerung und -kontrolle von vernetzten Hausgeräten vorgesehen sind, wird sich erst zur IFA (5. bis 10 September 2014) in Berlin zeigen. BSH kündigt außerdem an, dass sich damit „Zusatzangebote“ abrufen lassen werden, nennt aber außer „einer umfassenden Rezepte-Sammlung“ noch keine Beispiele.

Home Connect App erscheint voraussichtlich 2014 nur für iOS. Android soll Anfang 2015 folgen. Für kommendes Jahr sind außerdem zusätzliche vernetzte Heimgeräte geplant: Mit einem breiten Erfolg schon 2014 rechnet offenbar nicht einmal der Anbieter selbst.

Die fürs Projekt Home Connect zuständige Managerin Claudia Häpp sagte in Belek, in 90 Prozent aller Haushalte kämen die Haushaltsgeräte von unterschiedlichen Herstellern, doch wünschten sich 66 Prozent der Anwender eine einheitliche App, um sie zu steuern. Häpp zufolge benötigt der Kunde ein Smartphone und einen WLAN-Router. Die Anmeldung erfolge auf einer Website, für den Datenaustausch zwischen der App und den Hausgeräten habe man ein eigenes Protokoll entwickelt, das – wenig überraschend – „Home Connect“ heißt.

Home Connect (Folie: BSH)

Zum Datenschutz erklärt BSH, auf seinem Server würden nur die nötigsten Daten gespeichert – und zwar anonym. Häpp: „Konsumentenorientierte Lösungen sind unser Markenzeichen. Das gilt für sämtliche Home Connect Services ebenso wie für den Datenschutz. Dabei gewährleisten wir maximale Transparenz: Nur mit ihrem ausdrücklichen Einverständnis nutzen wir die Daten der Konsumenten, um unsere Dienstleistungen stetig zu verbessern. Technologisch sorgen wir gemeinsam mit ausgewählten Partnern für ein umfassendes Sicherheitskonzept.“ Die Home Connect App solle auch mit einem Sicherheitszertifikat versehen werden.

Auf der US-Messe CES im Januar hatten Samsung und LG schon vergleichbare, aber proprietäre Plattformen vorgestellt. Dass sie auf die Konkurrenz-App umschwenken, ist vorerst nicht zu erwarten – für kleinere Hersteller könnte Kompatibilität zu Home Connect aber eine Möglichkeit sein, sich zu profilieren. BSH erwähnt zunächst als Partner-Marken außer Bosch und Siemens noch die Neff GmbH, einen Einbaugerätehersteller, und die Küchengerätemarke Gaggenau. Beide Unternehmen sind allerdings direkte Töchter von BSH, beide sitzen inzwischen in München. Daneben erwähnt ein Präsentationsgrafik von BSH nur noch „Marke X“, deren wirklicher Name wohl erst auf der IFA bekannt gegeben werden wird.

[mit Material von Ry Crist, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: Android, Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH), Smartphone, Software, iOS

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Bosch und Siemens kündigen Heimautomatisierungsplattform für Herbst an

Kommentar hinzufügen
  • Am 30. Oktober 2015 um 20:58 von Michael Du

    Die ersten Geräte habe ich schon verbaut, nur leider gibt es keine Zugang für Windowsphone Nutzer! Also ist die ganze Technik erst einmal nutzlos!

    Michael Du

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *