Microsoft siegt endgültig im Kartellprozess gegen Novell

Der US Supreme Court wies Novells Antrag auf Berufung ab. Damit bleibt das Urteil von 2012 bestehen. Novell hatte Microsoft schon 2004 vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung auszunutzen, um einen Erfolg von WordPerfect und Quattro Pro zu verhindern.

Der seit zehn Jahren laufende Wettbewerbsprozess zwischen Microsoft und Novell ist nun endgültig beendet. Der US Supreme Court wies laut Reuters am Montag Novells Antrag auf Berufung ab. Damit geht Microsoft als Sieger aus dem Streit hervor.

(Bild: Gunnar Pippel/Shutterstock)

Novell hatte im November 2004 Kartellklage gegen Microsoft eingereicht. Es warf ihm vor, Mitte der Neunzigerjahre seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt zu haben, um den Erfolg von Novells Software WordPerfect und Quattro Pro zu verhindern.

Microsoft soll zum Start von Windows 95 technische Informationen über das Betriebssystem bewusst zurückgehalten haben, damit Novell seine Programme nicht dafür anpassen konnte. Nach Ansicht von Novell verstieß es damit gegen das US-Wettbewerbsgesetz, weil WordPerfect so keine Chance hatte, mit Microsoft Office zu konkurrieren.

Novell forderte in dem Prozess 1,2 Milliarden Dollar Schadenersatz von Microsoft. Ihm zufolge führte Microsofts Verhalten zu einem bedeutenden Rückgang der Marktanteile von WordPerfect und Quattro Pro. In der Folge habe es beide Produkte 1996 mit erheblichem Verlust an Corel verkaufen müssen, nachdem es sie ursprünglich für mehr als eine Milliarde Dollar erworben hatte.

Microsoft wies die Anschuldigen stets von sich. Seiner Aussage nach lehnte es WordPerfect für Windows 95 ab, weil es nicht stabil lief. Zudem sei es durchaus erlaubt, technische Informationen über ein Betriebssystem zurückzuhalten, um sich selbst zu schützen. Tatsächlich habe Novell nur andere für die eigenen unternehmerischen Fehler haftbar machen wollen.

Nachdem die Streitparteien sich einen jahrelangen Schlagabtausch vor verschiedenen Gerichten geliefert hatten, entschied US-Bundesrichter Frederick Motz 2012, dass Novell den Fall nicht weiter verfolgen darf. Er begründete dies damit, dass Novell keine ausreichenden Beweise dafür vorlegen konnte, dass Microsoft ein Monopol auf dem Betriebssystemmarkt unterhält. Novell reichte im Anschluss Berufung beim US Court of Appeals for the 10th Circuit ein, der jedoch Motz‘ Entscheidung aufrecht erhielt. Daraufhin legte Novell Berufung beim US Supreme Court ein, die nun ebenfalls abgelehnt wurde. Damit bleibt Motz‘ Urteil bestehen.

Microsoft erklärte zur Entscheidung des Supreme Court: „Wir sind glücklich, dass der Fall nun endgültig erledigt ist. Dies zeigt, dass wir uns beharrlich gegen Klagen wehren, die unserer Ansicht nach haltlos sind.“ Novell wollte gegenüber News.com keinen Kommentar abgeben.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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