Oracle richtet Solaris 11.2 auf hybride Cloud-Umgebungen aus

Es will das Unix-Betriebssystem mit umfassendem Support für OpenStack zu einer vollwertigen Cloud-Plattform ausbauen. Version 11.2 liegt ab sofort als Beta vor. Die Final erscheint im Sommer, unter anderem mit neuen Funktionen für Virtualisierung und Software Defined Networking.

Oracle hat eine Beta von Solaris 11.2 freigegeben. Es ist das zweite von dem Unternehmen bereitgestellte Release des Unix-Betriebssystems in den vergangenen drei Jahren. Die finale Version soll im Sommer erscheinen.

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Laut Hersteller ist Solaris 11.2 für die jüngste Generation der SPARC-Server optimiert und bringt mehr als 500 Verbesserungen mit. Eine der wichtigsten Neuerungen ist der Support für verschiedene OpenStack-Komponenten wie Horizon Dashboard, das Neutron-Network-Modul, Cinder Block Storage oder das Nova-Compute-Modul.

Mit Unterstützung für die offene Cloud-Architektur von OpenStack erleichtert Oracle Anwendern den Betrieb von hybriden Cloud-Umgebungen. Obendrein enthält Solaris 11.2 auch eine vollständige Distribution von OpenStack. So können Anwender beispielsweise Clouds aus Solaris und OpenStack parallel betreiben und diese auch verbinden. Zudem ist es neuerdings möglich, über ein einziges Dashboard virtuelle Maschinen aus Oracle VM oder VMwares ESX zu verwalten. Mit den neuen Funktionen setzt Oracle nach eigenen Angaben das Konzept „Zero to Cloud“ um, das Anwender innerhalb weniger Minuten eine Cloud-Umgebung aufsetzen lässt.

In einem Webcast zur Vorstellung von Solaris 11.2 erklärt John Fowler, Executive Vice President of Systems bei Oracle: „Wir bauen Solaris zu einer vollwertigen Plattform um und machen daraus weit mehr als nur ein Betriebssystem.“

Solaris ist für Oracle nicht nur als OS wichtig, sondern spielt auch eine große Rolle bei den vorintegrierten Engineered Systems und der Exadata-Familie, also Systemen mit aufeinander abgestimmter Hardware und Software. Auch Oracle-President Mark Hurd stellt die Bedeutung dieser Produktstrategie in dem Webcast heraus. Unternehmen wollen nach seiner Aussage nicht den Aufwand betreiben, Hardware und Betriebssystem zu integrieren. In diesem Bereich möchte Oracle eine führende Rolle einnehmen. Damit hängt der weitere Erfolg von Solaris auch stark von dem Erfolg der Exadata-Strategie ab.

Im vierten Quartal 2013 lag der Anteil der Unix-Systeme am gesamten Server-Markt laut dem Marktforschungsinstitut IDC bei 13,6 Prozent. Windows besetzt mit 45,7 Prozent den Großteil des Marktes und Linux-Server kommen auf 28,5 Prozent. Am Server-Gesamtmarkt hält Oracle einen Anteil von 4,7 Prozent. Solaris muss sich daher im Unix-Umfeld nicht nur gegen die Konkurrenz von HP-UX und IBM Power durchsetzen, sondern sich auch in einem ständig schrumpfenden Unix-Markt behaupten.

Laut IDC verbuchte Oracle 2013 mit 1,4 Milliarden Dollar Umsatz rund 21 Prozent der weltweiten Unix-Server-Einnahmen und erreichte damit etwa das Niveau des Vorjahres. Mit den SPARC-Servern vereinte Oracle mit 1,3 Milliarden Dollar rund 18 Prozent der Hardware-Umsätze aus den Architekturen RISC und EPIC auf sich. Das bedeutet einen leichten Anstieg: 2012 hatte Oracle hier einen Marktanteil von 16 Prozent.

Zu diesem Wachstum haben unter anderem die Engineered Systems und Exadata-Systeme beigetragen. Vor allem im Bereich Cloud hofft Oracle über diese Systeme auf Synergien mit dem eigenen Datenbankgeschäft. Hurd äußerte außerdem das Ziel, dass Oracle zur Nummer eins des Hig-End-Computing aufsteigen wolle. In „angemessener Zeit“, fügte er hinzu. „Das ist keine Drei-Jahre-Vision.“

Hurd wies in diesem Zusammenhang ebenfalls darauf hin, dass Oracle inzwischen mehr als 10.000 Engineered Systems verkauft habe. Man biete diese auch mit Linux an. Allerdings betont Oracle, dass Solaris gegenüber Linux deutlich leistungsfähiger ist. Damit seien Solaris-Systeme insbesondere für Anwender, die Java oder Oracle-Datenbanken einsetzen, letztlich die günstigere Hardware. Auch könne Solaris 11.2 dank neuer Funktionen beim Lifecyclemanagement Administrationsaufgaben im Vergleich zu Red Hat deutlich effektiver abbilden.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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