Facebook veröffentlicht App zu Internet.org

Zunächst können sie nur Kunden von Airtel in Sambia einsetzen. Der Zugriff auf 13 Webangebote - darunter neben Facebook auch Wikipedia und die Google-Suche - wird dann nicht mehr aufs Internetvolumen angerechnet. Facebook spricht von einer "kostenlosen Grundversorgung".

Facebook hat eine Android-App für sein Programm Internet.org vorgestellt, die kostenlosen Zugriff auf bestimmte Dienste ermöglicht. Zunächst wird sie in Sambia angeboten, einem zentralafrikanischen Land südlich des Kongo. Voraussetzung ist zudem ein vorhandener Netzzugang über den dort aktiven Provider Airtel.

Android-App für Internet.org (Bild: Facebook)

Ist die App installiert, werden Zugriffe auf von Facebook beziehungsweise Internet.org ausgewählte Dienste nicht auf eventuelle Volumenbeschränkungen oder Kosten angerechnet. Konkret handelt es sich um 13 Sites, zu denen Facebook selbst und auch die Google-Suche gehören, dazu die von Facebooks Providerpartner Airtel. Mit AccuWeather ist ein Wetterdienst dabei, und bei der Stellensuche hilft Go Zambia Jobs. Mit eZeLibrary, Facts for Life und Wikipedia gibt es mehrere allgemeine Informationsangebote, dazu zwei, die sich speziell an Frauen wenden: Women’s Rights App (Wrapp) und Mobile Alliance for Maternal Action (MAMA).

Um das Angebot in Anspruch zu nehmen, müssen die Anwender diese Sites allerdings in der neuen Internet.org-App oder in der Standard-Facebook-App aufrufen. Im gewöhnlichen Browser gilt das Angebot nur, wenn der Nutzer über Internet.org auf diese Sites navigiert.

Mit der App verlagert Internet.org ein wenig den Schwerpunkt: Ging es in seinen öffentlich gewordenen Projekten bisher um die Erschließung von Regionen ohne Internetzugang etwa mit Drohnen, heißt es jetzt, 85 Prozent der Menschen hätten heute schon theoretisch Netzabdeckung, aber nur etwa 30 Prozent tatsächlich Zugang zum Netz. Dies liege an den Kosten und einem Mangel an Wissen. Internet.org habe es sich zum Ziel gemacht, die Grundversorgung kostenlos zu machen.

Zu den bisherigen Unterstützern von Internet.org gehören Samsung, Ericsson, MediaTek, Nokia, Opera und Qualcomm – und damit sicher nicht zufällig Firmen, für die sich durch eine größere Verbreitung des Internets neue Gewinnpotenziale eröffnen. Facebook will außerdem weitere Partner für das Vorhaben gewinnen, darunter Regierungen, Mobilfunkanbieter sowie den langjährigen Verbündeten Microsoft.

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