Raspberry-Pi-Klon Banana Pro mit WLAN vorgestellt

Das Header-Layout mit 40 Pins orientiert sich am aktuellen Raspberry Pi Model B+. Allerdings bietet der chinesische Einplatinenrechner eine leistungsfähigere CPU, mehr RAM und eine schnellere Ethernet-Anbindung. Der SD-Kartenslot wurde durch einen MicroSD-Einschub ersetzt.

Die chinesische Bildungsinitiative Lemaker.org hat eine verbesserte Version ihres Raspberry-Pi-Klons Banana Pi angekündigt. Der Banana Pro orientiert sich am seit Mitte Juli verfügbaren Raspberry Pi Model B+, bietet aber einen leistungsfähigeren Prozessor, mehr Arbeitsspeicher, eine schnellere Ethernet-Anbindung und WLAN-Unterstützung. Allerdings dürfte der Preis deutlich über den 35 Dollar des Raspberry Pi liegen.

Als Prozessor nutzt der Banana Pro wie der Banana Pi einen auf ARMs Cortex-A7-Design basierenden Dual-Core-Chip mit 1 GHz Takt. Dieser ist deutlich leistungsfähiger als der im Raspberry Pi verbaute BCM2835 mit 700 MHz auf ARM11-Basis. Auch die integrierte Mali-400-GPU arbeitet deutlich schneller als der Videocore-4-Grafikchip des Raspberry Pi. Mit 1 GByte DDR3-RAM bietet der Banana Pro doppelt so viel Arbeitsspeicher wie der Raspberry Pi. Die Netzwerkschnittstelle ist mit 1 GBit/s zehnmal so schnell.

Als Neuerung gegenüber dem Banana Pi bietet der Banana Pro ein WLAN-Modul, das nach dem IEEE-Standards 802.11b/g/n funkt. Bluetooth ist optional erhältlich. Der SD-Kartenslot wurde beim Banana Pro wie beim Raspberry Pi Model B+ durch einen MicroSD-Einschub ersetzt. Auch übernimmt der Banana Pro vom britischen Vorbild das mit dem Model B+ eingeführte Header-Layout mit 40 Pins (vorher 26). Von 28 GPIOs lassen sich laut Hersteller einige für die Funktionen wie UART, I2C, SPI, PWM, CAN, I2S, S/PDIF, LRADC, ADC, Line-in, FM-in und HP-in nutzen.

Ebenfalls an Bord des chinesischen Einplatinenrechners sind je ein SATA-2.0-, Micro-USB- und USB-2.0-OTG-Port, zwei USB-2.0-Anschlüsse, Audiobuchsen sowie ein HDMI- und AV-Video-Ausgang. Abgerundet wird die Ausstattung durch ein 8-Bit-Kamera-Interface, ein Onboard-Mikrofon, einen Infrarot-Sensor, eine TTL-Schnittstelle zum Debuggen, Knöpfe für Reset, UBoot und Power sowie eine farbige LED-Anzeige für Strom- und Netzwerkstatus. Der Banana Pro ist mit einer Grundfläche von 9,2 mal 6 Zentimetern ein wenig größer als der Raspberry Pi.

Theoretisch sollte auf dem Banana Pro dieselbe Software laufen wie auf dem Raspberry Pi. Als Betriebssysteme stehen unter anderem Lubuntu, OpenSuse, Fedora, Raspbian, Bananian und Android zur Verfügung. Passende Image-Dateien stellt Lemaker kostenlos zum Herunterladen bereit.

Auf der Lemaker-Website finden Interessierte auch alle technischen Daten, einige Anwendungen zum Download sowie eine Schnellstartanleitung. Außerdem gibt es ein englischsprachiges Forum für generelle Diskussionen oder Problemlösungen.

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Open-Source aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: Desktop, Linux, Open Source, Raspberry Pi Foundation

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Raspberry-Pi-Klon Banana Pro mit WLAN vorgestellt

Kommentar hinzufügen
  • Am 1. April 2015 um 8:49 von Tony

    Aus dem Hause Banana Pi wurde ein neues Modell vorgestellt: Banana Pi M1+

    http://www.einplatinencomputer.com/neues-modell-banana-pi-m1-veroeffentlicht/

    Ähnlich wie beim Sprung vom Raspberry Pi B zum Modell B Plus liegen die Veränderungen im Detail. DIe grundlegende Hardware ist die gleiche. Unterm Strich sind die Spezifikationen gleich mit dem Banana Pro.

  • Am 20. November 2014 um 13:11 von joko

    Der BananaPi hatte ein Limit in der Übertragungsrate des LAN-Moduls bei 265 MB/s. Hat sich das beim PRO geändert?

  • Am 15. Oktober 2014 um 11:51 von hermannk

    Ich nutze den BananaPi (unter Bananian) seit Wochen. Er hat die Rechenleistung, den geringen Standby Verbrauch und die Aktualität (ARMv7), die dem RPi fehlt. Lediglich der Speicher ist mit 1 GByte noch etwas knapp bemessen. Leider ändert auch der BananaPro daran nichts.

    Was ihm noch zu einem wirklich ernsthaften Produkt fehlt, ist ein Gehäuse, in das auch eine SSD eingebaut werden kann. Was nutzt eine SATA Schnittstelle, wenn man den Rechner und die Festplatte mit einem Kabelgewirr außerhalb des Gehäuses verbindet? Aber ich bin zuversichtlich, dass das bald kommt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *