IBM und die Lufthansa haben einen siebenjährigen Outsourcing-Vertrag mit einem Gesamtvolumen von rund einer Milliarde Euro unterzeichnet. Im Rahmen der Vereinbarung wird IBM IT-Infrastrukturleistungen für die Fluggesellschaft und deren Tochterunternehmen erbringen.
Von der Auslagerung verpricht sich die Lufthansa Kosteneinsparungen von durchschnittlich rund 70 Millionen Euro pro Jahr. Die Belastungen aus Restrukturierung und Kaufpreis werden einmalig etwa 240 Millionen Euro vor Steuern im Geschäftsjahr 2014 betragen.
Unter anderem soll IBM zukunftsfähige Strukturen aufbauen, beispielsweise unter Einbeziehung von Business Analytics, Social Business und mobilen Lösungen. Auf dieser Basis will die Lufthansa neue Services für Kunden anbieten und zugleich die Produktivität ihrer Angestellten und Partner steigern.
„Wir werden gemeinsam mit IBM den Zugriff auf neueste IT-Technologien für unsere Unternehmen schaffen, nicht nur um Geld zu sparen, sondern auch, um die Digitalisierung unserer Geschäftsprozesse weiter voranzutreiben und diese noch effizienter zu gestalten“, erklärt Simone Menne, Vorstand Finanzen und Aviation Services der Deutschen Lufthansa AG und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Lufthansa Systems AG. „Zudem lag uns die Sicherung von Arbeitsplätzen an den verschieden Standorten sowie die Sicherung und Weiterentwicklung des Know-hows unserer Mitarbeiter am Herzen. Auch unter diesen Aspekten erscheint uns IBM als idealer Partner.“
Im Zuge des Outsourcing-Vertrags wird IBM zusätzlich zu individuellen Infrastrukturdiensten alle Rechenzentren, Help-Desk- und Druckservices von Lufthansa Systems managen. Rund 1400 Mitarbeiter von Lufthansas IT-Abteilung werden in diesem Rahmen zu IBM wechseln.
Noch steht der Vertragsschluss unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Lufthansa-Aufsichtsrats sowie der fusionsrechtlichen Freigabe. Ein Vollzug der Transaktion und damit auch die Auflösung des Lufthansa-Geschäftsfelds IT werden für Ende des ersten Quartals 2015 erwartet. Nach aktuellem Stand soll IBM am 1. April 2015 mit der Bereitstellung der Infrastrukturdienste beginnen.
„Durch die Partnerschaft mit IBM kann die Lufthansa Group im Rahmen ihrer digitalen Transformation ihre Prozesse noch effizienter gestalten und gleichzeitig von den Vorteilen neuer Technologien wie Cloud Computing schneller profitieren“, sagt Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung von IBM Deutschland. „Die Vereinbarung gibt unserem neuen Partner zudem unbeschränkten Zugang zu unserer Forschung und Entwicklung. Damit profitiert Lufthansa jederzeit von den neuesten Erkenntnissen in strategischen Bereichen wie Cloud Computing, Big Data Analytics oder lernenden Systemen wie Watson.“
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2 Kommentare zu Lufthansa lagert gesamte IT-Infrastruktur an IBM aus
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und in 5 bis 10 Jahren geht alles wieder zurück. Ach, es ist ein Elend und immer wieder das selbe … Und wieder das „Argument“ Kosteneinsparung. Sehr kurzfristig gesehen! Aber die Entscheider werden mit Präsentationen,Charts und Schönsprechvorträgen eingelullt und glauben es auch noch, was da prognostiziert wird!!
Auf jeden Fall werden die Mitarbeiter die Dummen sein, die jetzt bei IBM angestellt sind.
Ach, Opel in Rüsselsheim hat grade, seine vor x Jahren an EDS –> HP outgesourcte IT wieder zurück geholt ;-)
Und wieder eine Firma die dem Wahn des Oursourcings folgt – weg aus der Unabhängigkeit – rein in die Abhänigkeit.