Samsung Electronics hat seinen Co-CEO Jong-Kuyn Shin im Rahmen der jährlichen Reorganisation des Managements nicht abberufen, sondern im Amt bestätigt. Er behält damit auch die Leitung der wichtigen Mobilsparte, die für einen großen Teil der Umsätze und Gewinne des Unternehmens verantwortlich ist.
Zuvor war spekuliert worden, ob Shin seinen Posten aufgrund des Gewinneinbruchs in seinem Geschäftsbereich im dritten Quartal verlieren wird. Als Nachfolger war B. K. Yoon im Gespräch, ebenfalls Co-CEO und für Fernseher und Haushaltsgeräte zuständig.
„Präsident J. K. Shin hat maßgeblich zum Aufstieg von Samsung zur Nummer 1 im weltweiten Mobilmarkt beigetragen“, sagte Samsung-Sprecher June Lee im Gespräch mit ZDNet Korea. „Wir glauben, dass er jetzt die Gelegenheit hat, in diesem geänderten geschäftlichen Umfeld einen neuen Schritt nach vorne zu versuchen.“
Samsung hat insgesamt 55 Tochtergesellschaften, die alle einen eigenen CEO haben. Einzige Ausnahme ist Samsung Electronics mit drei Co-CEOs. Shin (Mobilsparte), Yoon (Consumer Electronics) und Kwon Oh-hyun (Halbleiter) unterstehen zudem jeweils mehrere Präsidenten.
In der vergangenen Woche hatte Shin Jay Y Lee, den möglichen Nachfolger des erkrankten Samsung-Chairman Lee Kun-hee, bei einer Geschäftsreise nach Japan begleitet. Beobachter hatten dies als Zeichen dafür angesehen, dass Shin weiterhin das Vertrauen der Firmenleitung geniest.
Der 72-jährige Lee Kun-hee befindet sich seit Mai nach einem Herzanfall in ärztlicher Behandlung. Es war damit die erste Management-Reorganisation unter der Leitung seines Sohn Jay Y Lee. Marktbeobachter in Korea sehen die Bestätigung von Shin und anderen leitenden Managern als Zeichen dafür an, dass Lee sich für Stabilität statt einer radikalen Neuausrichtung entschieden habe, die möglicherweise aber zu einem späteren Zeitpunkt komme.
Seine Restrukturierung hat Samsung zuletzt durch den Verkauf seines Rüstungsgeschäfts vorangetrieben. Es will sich künftig stärker auf die Bereiche Elektronik, Finanzen und Bau konzentrieren. Die Neuausrichtung soll auch die Abhängigkeit von Heimanwender-Elektronikprodukten reduzieren, die 2013 noch 75 Prozent aller Umsätze und Gewinne generierten.
Ob Jay Y Lee tatsächlich die Nachfolge seines erkrankten Vaters Lee Kun-hee an der Konzernspitze antreten wird, ist noch unklar. Ein Unternehmenssprecher sagte lediglich, Diskussion über dieses Thema seien angesichts des Gesundheitszustands des Vorstandsvorsitzenden nicht angemessen.
[mit Material von Cho Mu-hyun, ZDNet.com]
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