Amazon Web Services (AWS) hat eine „Vereinfachung“ seines Modells für reservierte Instanzen in der Elastic Compute Cloud (EC2) durchgeführt. In einem Blogbeitrag schreibt Jeff Barr, das Unternehmen entspreche damit dem Wunsch von Kunden. Auch habe es die Buchungsmuster seit dem Start des Angebots 2009 analysiert.
Mit „Reserved Instances“, wie Amazon sie auch im deutschsprachigen Raum offiziell nennt, können Kunden Ressourcen der Amazon-Cloud fest buchen, was gegenüber On-Demand-Instanzen Rabatte bringt. Bisher handelte es sich dabei um eine niedrigere Gebühr pro Stunde.
Ab sofort gibt es nur noch eine Art reservierte Instanz, aber drei Bezahloptionen: Der Kunde kann entweder vorab für den gesamten Buchungszeitraum zahlen, einen Teil sofort und weitere Raten später zahlen oder auch die vereinbarten Gebühren im Lauf der Zeit zu bestimmten Fälligkeitsterminen entrichten. Als Buchungszeitraum kommen ein, zwei oder drei Jahre in Frage.
Die Höhe der Rabatte hängt von der Abrechnungsweise und der Laufzeit ab. Zahlt der Kunde die gesamte Gebühr vorab, erhält er eine Reduktion um bis zu 63 Prozent gegenüber On-Demand-Instanzen. Wählt er eine Zahlweise erst bei Fälligkeit, beschränken sich die Rabatte auf etwa 30 Prozent. Zusätzlich gibt es Volumenrabatte für Intensivnutzer. In einem Beispiel nennt Amazon 250.000 Dollar (für die Gesamtlaufzeit) als erste Stufe.
Details enthält eine FAQ von Amazon, die im Gegensatz zur Ankündigung auch in deutscher Sprache vorliegt. Darin steht zum Beispiel, dass Kunden regulär pro Verfügbarkeitszone maximal 20 Instanzen reservieren können. Wer mehr benötigt, muss dies separat beantragen.
Als Online-Handbuch steht darüber hinaus der EC2 User Guide zur Verfügung, der ein Kapitel über Reserved Instances enthält. Eine Übersetzung ins Deutsche liegt noch nicht vor.
Ende September hat Amazon Web Services einen groß angelegten Reboot von EC2-Instanzen durchgeführt. Eine nicht näher genannte Zahl von EC2-Instanzen wurde neu gestartet. Grund war offenbar ein Patch für eine kritische Sicherheitslücke im Open-Source-Hypervisor Xen.
Im Juli war es Hackern schon einmal gelungen, einen DDoS-Trojaner unter EC2 zu installieren. Sie nutzen eine Schwachstelle in der Suchmaschinen-Lösung Elasticsearch. Diese wird nicht nur in Amazons Cloud, sondern etwa auch unter Microsoft Azure oder Google Compute Engine gern eingesetzt. Unbekannte griffen so mit fremden Instanzen eine US-Bank und einen Elektronikhersteller an.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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