US-Regierung kündigt Sanktionen gegen Cyber-Angreifer an

Sie sehen Einreiseverbote und das Einfrieren von Konten in den USA vor. Präsident Obama will aber auch Geschäfte von "gefährlichen Cyber-Akteuren" mit US-Firmen einschränken. Die Sanktionen sind eine Reaktion auf die jüngsten Hackerangriffe auf Sony Pictures und andere US-Firmen.

US-Präsident Barack Obama hat eine Executive Order unterzeichnet, die Sanktionen gegen „gefährliche Cyber-Akteure“ ermöglicht, die versuchen, von digitalen Angriffen auf US-Firmen, Behörden und Einzelpersonen zu profitieren. Die Sanktionen können vom Finanzministerium, dem Innenministerium und der Generalstaatsanwaltschaft verhängt werden.

Hacker (Bild: Shutterstock)

„Gefährliche Cyber-Aktivitäten – egal ob der Diebstahl sensibler Informationen oder von Geschäftsgeheimnissen – sind oft finanziell motiviert“, sagte Lisa Monaco, Beraterin des US-Präsidenten für innere Sicherheit. „Da die Verantwortlichen sich an ihren unrechtmäßigen Erträgen erfreuen wollen, können Sanktionen erhebliche Auswirkungen haben.“ Ziel sei es, die Kosten für Cyberangriffe zu steigern und gleichzeitig die wirtschaftlichen Vorteile zu reduzieren, so Monaco weiter.

Die Anweisung des Präsidenten soll es unter anderem erlauben, Vermögen von Cyber-Angreifern in den USA einzufrieren. Außerdem soll Einzelpersonen die Einreise in die USA verweigert werden. Die Sanktionen sollen aber die Möglichkeiten der Angreifer einschränken, mit US-Firmen Geschäfte zu machen.

„Cyber-Angriffe, von denen die meisten ihren Ursprung im Ausland haben, richten sich gegen unsere Unternehmen und kosten amerikanische Jobs“, schreibt Obama in einem Blogeintrag. „Iranische Hacker haben amerikanische Banken angegriffen. Der nordkoreanische Cyber-Angriff auf Sony Pictures hat Daten zerstört und tausende Computer unbrauchbar gemacht. Bei anderen Einbrüchen wurden zuletzt die Daten von mehr als 100 Millionen US-Bürgern kompromittiert, inklusive Kreditkartendetails und medizinischer Informationen.“

„Deswegen habe ich heute erstmals gezielte Sanktionen gegen Einzelperson und Gruppen autorisiert, deren Aktivitäten im Cyberspace zu einer bedeutenden Bedrohung der nationalen Sicherheit, der Außenpolitik, der Wirtschaft und der finanziellen Stabilität der USA führen“, so Obama weiter. Monaco ergänzte, es handele sich um ein Werkzeug, das „wir nicht jeden Tag benutzen werden.“

Obama betonte in seinem Blogeintrag, die Sanktionen richteten sich weder gegen die Opfer von Cyber-Angriffen wie Verbrauchern, deren Computer durch Botnetze kontrolliert würden, noch gegen Sicherheitsforscher, die Unternehmen unterstützten, sich gegen Angriffe zu schützen. Sie seien notwendig, weil diplomatische Bemühungen und auch das Rechtssystem nicht immer ausreichend seien, um Cyber-Bedrohungen zu begegnen. Einige Regierungen seien zudem nicht in der Lage oder nicht bereit, gegen die Verantwortlichen vorzugehen.

Obama setzte sich zudem erneut für einen Austausch über Cyber-Bedrohungen mit ausländischen Regierungen und Partnern ein. Im Februar hatte er Unternehmen und Behörden per Dekret angewiesen, mehr Informationen über Cyber-Bedrohungen offenzulegen. Den Kongress forderte er erneut auf, Gesetze zu erlassen, die die Cyber-Sicherheit von US-Bürgern verbessern.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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6 Kommentare zu US-Regierung kündigt Sanktionen gegen Cyber-Angreifer an

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  • Am 2. April 2015 um 20:23 von dieterdreist

    @Andrea und Du denkst, Deutschland und die übrigen EU und NATO Staaten würden nicht mit den amerikanischen Geheimdiensten kooperieren? Schlandnet und die Empörung zum Abhören des Kanzlerhandies, der Untersuchungsausschuss etc. sind nur Nebelkerzen bzw. zahnlose Tiger. Wieso ermittelt denn der Generalbundesanwalt nicht? Was waren doch gleich die Antworten auf den Fragenkatalog der Bundesregierung an die Amerikaner? Wieso gibt es kaum Empörung darüber, dass amerikanische Todesdrohnen über Deutschland gesteuert werden? Wer überwacht die deutschen Geheimdienste und welche Mittel haben sie dafür?

  • Am 2. April 2015 um 13:55 von igal

    Da kann er gleich mit seinem Geheimdienst anfangen
    CIA,FBI,NSA usw.
    und nicht gleich auf anderen Länder Schieben.

  • Am 2. April 2015 um 12:15 von Andrea

    Außerdem habe ich ganz ehrlich den Eindruck, dass Obama – wohl unter massivem Druck der schäbigen Republikaner – nicht einsehen will, dass gerade diese us-Geheimdienste wie CIA, FBI, Heimatschutz-Ministerium, NSA, weiter zu diesen gefährlichen Blackhats gehören und Obama will wohl ebenso NICHT einsehen, dass er damit Internationales, europäischs und deutsches Recht bricht!! Hier mal die Rechtsgrundlage dazu:

    a) internationales Recht:

    -> Artikel 17 UN-Zivilpakt
    -> Artikel 19 UN-Zivilpakt
    -> Artikel 12 UN-Menschenrechts-Charta
    -> Artikel 19 UN-Menschenrechts-Charta
    -> Artikel 20 UN-Menschenrechts-Charta
    ->Artikel 30 UN-Menschenrechts-Charta

    b) europäisches Recht:
    -> Artikel 7 EU-Grundrechte-Charta
    -> Artikel 8 Eu-Grundrechte-Charta
    -> Artikel 11 EU-Grundrechte-Charta
    -> Artikel 12 EU-Grundrechte-Charta
    -> Artikel 54 EU-Grundrechte-Charta

    c) deutsches Recht:
    -> Artikel 5 GG
    -> Artikel 10 Absatz 1 GG
    -> Artikel 20 GG
    -> Artikel 26 GG
    -> Artikel 146 GG

    Von daher: Obama muss hier kapieren, dass seine us-Administration den Rest der Welt zusammen mit Kanada, GB, FR, Dänemark, Schweiz, Israel, Katar, Dubai, Oman, Jemen, Saudi-Arabien, Indien, Myanmar, Thailand, Japan, China, Neuseeland, Australien, Indonesien bedroht!!

    Die sind diese ganzen Schnüffelstaaten, die von den USA korrumpiert wurden und die verletzten hier das friedliche Zusammenleben der Völker durch deren illegalen Imperialismus!! So sieht die Wahrheit aus!!

  • Am 2. April 2015 um 11:32 von Andrea

    Zu diesem Gesetz von Obama sage ich mal:

    hier macht Obama einen sachlichen Fehler! Obama unterscheidet nicht zwischen den Hackern (die Whitehats) einerseits und den hochgefährlichen Crackern (den Blackhats) andererseits.

    Was sind nun Hacker:
    Hacker sind Computerexperten, die zum Beispiel für Firmen arbeiten und proprietäre Programme in das opensource portieren (Gerätetreiber, sonstige gute Software) oder Programme verbessern von Funktionen und Sicherheitsverbesserungen her. Da sind zum Beispiel gerade die Firmen Intel und AMD zu nennen. Intel zum Beispiel bietet seine Grafiktreiber, seine Druckertreiber, sonstige Treiber opensource an. AMD tut das gleiche im Bereich Grafiktreiber.

    Was sind im Gegensatz dazu diese Cracker (Blackhats)?
    Bei denen handelt es sich nun um die wirklich gefährlichen Typen (zu denen die Geheimdienste gehören), denen es um Datenklau geht wie etwa persönliche Daten, Finanzdaten (darunter Bankdaten), Emailinhalte, Chatinhalte, Telefongespräche, Inhalte von Internet-Foren, sonstiges.

    Und genau aus diesem Grunde gehören diese hochgefährlichen Blackhats verfolgt und dass auch mit solchen Sanktionen und mit Enttarnung solcher staatlichen Cracker!!

    Wenn aber nun solche Whitehats von diesen Sanktionen getroffen würden, dann wäre dass das Aus für das opensource!!

    Von daher muss Obama hier sein Gesetz verbessern und hier dies Unterscheidung einbauen, damit das opensource in Zukunft weiterleben kann.

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