Bing nimmt App-Inhalte in Suche auf

Microsofts Suchmaschine will künftig auch auf Inhalte und Funktionen von Apps verweisen. Für die Indizierung unterstützt Bing App Links und Schema.org als offene Standards. Mit ihnen sollen Websitebetreiber zur Popularisierung von Apps beitragen.

Microsoft hat angekündigt, in seiner Bing-Suche künftig auch auf die Inhalte und Funktionen von Apps zu verweisen. Es ist dabei, einen „massiven Index von Apps und App-Funktionen“ aufzubauen, und bittet Webmaster um ihre Mithilfe.

Bing-Logo (Bild: Microsoft)In einem Blogeintrag wendet sich Bing-Manager Vincent Wehren explizit an Webmaster und SEO-Experten, die bislang intensiv um die Suchmaschinenoptimierung ihrer Sites bemüht waren, deren Unternehmen jetzt aber „ganz groß in Apps einsteigen“. Sie als Spezialisten für die Suche sollen jetzt auch zur Popularisierung von Apps beitragen, die den Suchmaschinen bislang als geschlossene und nicht einsehbare Bereiche erscheinen.

„Wir bei Bing glauben, dass es einen besseren Weg für Suchende gibt, Apps zu finden und mit ihnen zu interagieren“, schreibt Wehren. Daraus eröffne sich außerdem ein Modell mit großen Chancen für App-Publisher: „Viele von Ihnen werden dadurch in überlaufenen Kategorien besser konkurrieren können, in denen gewöhnlich eine Handvoll führender Anwendungen dominiert.“

Um mehr und bessere Suchergebnisse zu Apps liefern zu können, unterstützt Bing zwei offene Standards. Mit ihren Auszeichnungen sollen Websitebetreiber die Verbindung zwischen ihren Inhalten und ihrer App herstellen – zu deren Inhalten sowie den Aufgaben, die sie damit erfüllt.

Das von Facebook popularisierte App Links ist als offener Standard für das Deep-Linking von Apps gedacht. Es übernimmt das bekannte Konzept der URL, um eine Beziehung zu gleichen Inhalten oder Aktivitäten innerhalb einer App herzustellen.

Das von allen relevanten Suchmaschinen unterstützte Schema.org hingegen zeichnet strukturierte Daten aus und kann sowohl auf Objekte als auch auf Aktionen verweisen, die eine App oder ein Service mit ihnen ausführen. Der Bing-Manager führt dazu das Szenario eines Nutzers an, der mit seinem Mobiltelefon auf dem Weg nach Hause das Hörbuch „Coraline“ (Objekt) des Autors Neil Gaiman anhören (Aktion) möchte – und eine Suchanfrage sollte ihm das ohne große Umwege ermöglichen.

Bing will mit seiner Suche nach App-Inhalten iOS, Android sowie Windows 10 unterstützen. Die indizierten Apps sollen auch in von Bing angelieferten Suchergebnissen auftauchen, etwa beim Sprachassistenten Cortana oder in Windows 10. Derzeit ist Microsofts Suchmaschine jedoch noch mit den Vorbereitungen beschäftigt. Wann und wie Bing die App-Inhalte in seine Suche aufnimmt, soll später angekündigt werden.

Google verlinkt in seiner Such-App für Android seit April in den USA zu anderen Apps und empfiehlt ihren Download, wenn ihre Inhalte zur Suchanfrage passen, sie aber nicht installiert sind. Die Download-Links tauchen zwischen den Suchergebnissen auf, beschränken sich bislang aber auf Apps für Android.

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Themenseiten: Apps, Bing, Microsoft, Suchmaschine

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