Adobe hat mit Stock einen Fotoagentur-Dienst vorgestellt, der Fotografien und Illustrationen zur Lizenzierung anbietet. Er basiert auf der Übernahme von Fotolia im Januar für 800 Millionen Dollar. Adobe Stock wird mit Angeboten wie 123RF, Dreamstime, iStockphoto, Shutterstock und zahlreichen kleineren Diensten um die Position hinter den Marktführern Getty und Corbis rivalisieren.
Ein Vorteil von Stock wird ihnen gegenüber darin bestehen, dass Adobe es in seine Creative-Cloud-Software wie Photoshop integrieren will. Ein einzelnes Bild soll 10 Euro kosten, wovon 67 Prozent einbehält. Wer mehr benötigt, kann ein Abonnement abschließen, das 50 Euro monatlich für je 10 Bilder kostet. Creative-Cloud-Abonnenten zahlen stattdessen 30 Euro Aufpreis. Und für Intensivnutzer gibt es ein 200-Euro-Abonnement für bis zu 750 Bilder monatlich. Durch eine jährliche Bindung lässt es sich auf 160 Euro pro Monat reduzieren.
Hinzu kommt der Vorteil der Nutzerbindung. Fotografen bietet Adobe 33 Prozent der Umsätze an, wenn sie ihre Bilder exklusiv über Stock und Fotolia vertreiben. „Wir schätzen, dass 85 Prozent aller Käufer von Bildern aus diesem Archiv Nutzer von Adobe-Werkzeugen sein werden“, erklärt Senior Marketing Director Scott Morris. „Und mindestens 90 Prozent der darin verfügbaren Bilder wurden mit diesen Adobe-Werkzeugen erstellt.“ Diese enge Bindung werde man durch eine Integration von Stock in Photoshop, Illustrator, InDesign, Premiere Pro und After Effects noch intensivieren.
Damit setzt Adobe seine Creative-Cloud-Strategie fort, die Software als Abonnement statt gegen eine einmalige Lizenzzahlung verfügbar macht. Trotz aller Widerstände hat es dafür bisher fast 4 Millionen Abonnenten gewonnen. „Wir beobachten da nur noch wenige Bedenken bei Kunden“, sagt Morris.
Der Markt für Agentur-Bilder wird laut einer Prognose von Technavio Research in den nächsten Jahren um durchschnittlich 7 Prozent wachsen, von 2,7 Milliarden Dollar Umsatz 2014 auf 3,8 Milliarden Dollar 2019. Das entspricht 496 Millionen 2014 gekauften Bildern – und 630 Millionen im Jahr 2019. Marktführer ist derzeit Getty Images, gefolgt von Corbis und Shutterstock, während Fotolia an vierter Position rangiert. Sein Anteil schwankt laut Technavio aber nur zwischen 3 und 5 Prozent.
Die separate Site von Fotolia werde Adobe zusätzlich beibehalten und noch in sie investieren, sagt Morris. Gerade in Mitteleuropa sei dies ein blühendes Geschäft, das man nicht stören wolle.
Parallel hat Adobe heute mit „Release 2015“ eine Reihe Updates für Creative-Cloud-Produkte angekündigt, darunter Photoshop, InDesign, After Effects, Premiere Pro, Illustrator, Muse und Dreamweaver.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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Neueste Kommentare
2 Kommentare zu Adobe startet Bilderdienst Stock
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Noch ein Bilderdienst? Gibt doch tolle Bilder für lau, Flickr mit Commons-Lizenz, oder Morguefile!
Im April 2008 hat Adobe seinen eigenen Dienst „Adobe Stock Photos“ eingestellt.
Jetzt starten Sie die 2. Offensive. So neu ist der Gedanke also nicht. Sie holen ihn nur wieder aus der Schublade…