Das britische Unternehmen Commodore Business Machines LTD hat ein Android-Smartphone angekündigt, das nicht nur den legendären Markennamen Commodore trägt, sondern auch Emulatoren für C64- und Amiga-Programme mitbringt. Es soll noch im Lauf dieser Woche in zwei Varianten in Deutschland, Frankreich, Italien und Polen auf den Markt kommen, wie Wired berichtet.
Das 5,5-Zoll-Gerät nutzt ein Full-HD-IPS-Display mit einer Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten, das von einer Scheibe aus Gorilla Glass 3 geschützt wird. Das Gehäuse mit abnehmbarer Rückseite besteht aus Polycarbonat. Angetrieben wird das „Commodore PET“ von einer 64-Bit-CPU von MediaTek, deren acht Kerne mit 1,7 GHz takten. Die Grafikberechnung übernimmt die Mali-GPU T760. An Arbeitsspeicher sind je nach Modell 2 beziehungsweise 3 GByte verbaut. Intern stehen entweder 16 oder 32 GByte Storage zur Verfügung. Ein MicroSD-Kartenslot erlaubt eine Speichererweiterung um bis zu 64 GByte.
Die Hauptkamera mit Sony-Sensor und LED-Blitz bietet eine Auflösung von 13 Megapixeln und eine f/2.0-Blende. Sie unterstützt auch Videoaufnahmen mit bis zu 1080p. Die 8-Megapixel-Frontkamera besitzt ein 80-Grad-Weitwinkelobjektiv. Auslösen lassen sich Aufnahmen nicht nur über den Touchscreen, sondern auch mittels einer dedizierten Taste an der Gehäuseseite.
An Kommunikationsoptionen unterstützt das Commodore-Smartphone LTE, WLAN, Bluetooth und GPS. Zur weiteren Aussattung zählen ein Micro-USB-Port, eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse für Kopfhörer, UKW-Radio sowie Dual-SIM-Support für Micro-SIM-Karten. Der austauschbare Akku hat eine Kapazität von 3000 mAh. Angaben zur Laufzeit liegen nicht vor.
Als Betriebssystem dient eine leicht angepasste Version von Android 5.0 Lollipop. Die vorinstallierten Emulatoren basieren auf dem Vice C64 Emulator und dem Uae4All2-SDL Amiga Emulator. Der Hersteller arbeitet laut Wired auch mit einigen Software-Entwicklern zusammen, um einige der beliebtesten Spiele der Achtzigerjahre bis zum Marktstart auf das Commodore PET zu bringen.
Die Basisversion mit 2 GByte RAM und 16 GByte Storage soll rund 300 Dollar kosten. Das Modell mit 3 GByte RAM und 32 GByte internem Speicher wird es voraussichtlich für 365 Dollar geben. Zum Lieferumfang gehört in beiden Fällen eine 32 GByte große MicroSD-Karte. Käufer haben die Wahl zwischen den Farben Weiß, Schwarz und dem klassischen Commodore-Beige.
Die Marke Commodore hat eine bewegte Geschichte hinter sich und wechselte mehrmals den Besitzer. Vor zwei Jahren sprach ein US-Bundesgericht die Markenrechte schließlich dem niederländischen Unternehmen Commodore Holdings B.V. zu, von dem seitdem jedoch nichts zu hören war. Im März gründeten dann Massimo Canigiani und Carlo Scattolini Commodore Business Machines Limited in Großbritannien. Nach eigener Aussage haben sie sich die Rechte an der Traditionsmarke für Mobilgeräte in 38 Ländern gesichert.
Ein erstes Commodore-Revival gab es bereits vor fünf Jahren, als Commodore USA eine Neuauflage des C64 ankündigte. Zwei Jahre später folgte vom gleichen Hersteller eine weitere Neuauflage des „Brotkastens“ sowie eine Mini-Version des Amiga, die bis auf das Commodore-Logo aber nichts mehr mit dem Original aus Mitte der Achtzigerjahre gemein hatte.
[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]
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5 Kommentare zu Commodore-Smartphone mit C64- und Amiga-Emulator angekündigt
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Ja, das ist wirklich traurig, wie weit es mit so etlichen, ehemals sehr guten Firmen gekommen ist.
Mir graut schon vor dem Tag, wo ich hier auch einen traurigen Kommentar zu Apple und deren Niedergang schreiben muss. ;(
Na das tote Pferd wird ja immer noch beritten.
Den Wanderpokal hatte noch nicht jeder in den Fingern.
NETT! Aber unnütz, um nicht zu sagen sinnlos.
Heute kommen manche nur noch mit aufgekauften Namen weiter …
Und die Emulatoren kann sich jeder kostenlos aus dem Netz ziehen.
so what the …
Als hätte „Bill“ nicht schon genug Schaden angerichtet.
Schon traurig, wie einstige Markennamen recycled und als Zombies für aktuelle Produkte verhuntzt werden. Fürchte, dass es mit Nokia Smartphones ähnlich ablaufen wird … 08/15 Androide mit Nokia Logo.
Nach 1990 hat Commodore den Zug verpasst. Die anderen haben aufgeholt und waren auch günstiger. Viele Funktionen aus dem damaligen AmigaOS sind so ähnlich auch unter Linux zu finden. Windows kann bis heute keine logischen Laufwerkbezeichnungen außer von A: bis Z: Da Android ja auch ein Linux Ableger ist, sind die Unterschiede gar nicht so groß, wie es auf den ersten Blick scheint.
Ubrigens: Apple hat mit einem MP3-Player den Weg aus dem finanziellen Keller gefunden.
Schon alleine das Commodore Logo wieder mal auf einem eigenen Gerät zu finden, wäre es wert so ein Teil zu kaufen. Die Daten sind ja auch nicht schlecht (wenn die CPU keine lahme Möhre ist). Wäre noch interessant zu erfahren, wer die Hardware herstellt.