Kaspersky hat eine neue Zero-Day-Lücke in Adobes Flash Player entdeckt. Sie wird von einer Hackergruppe verwendet, die das russische Unternehmen „ScarCruft“ nennt. Die Schwachstelle wird demnach für Angriffe in Russland, Nepal, Südkorea, China, Indien, Kuwait und Rumänien benutzt – und zwar schon seit März 2016. Adobe stuft sie in einem gestern veröffentlichten Advisory als kritisch ein.
Die Anfälligkeit steckt in Flash Player 21.0.0.242 und früher für Windows, Mac OS X, Linux und Chrome OS. Adobe geht davon aus, dass ein Angreifer unter Umständen einen Absturz der Anwendung auslösen und auch die vollständige Kontrolle über ein betroffenes System übernehmen kann. Das bedeutet, dass wohl auch Drive-by-Downloads möglich sind. Ein Opfer müsste also nur auf eine speziell präparierte Website gelockt werden, die dann ohne weitere Interaktion mit dem Nutzer Schadsoftware einschleust und ausführt.
„Adobe ist ein Bericht bekannt, wonach ein Exploit für CVE-2016-4171 im Umlauf ist und für wenige zielgerichtete Angriffe benutzt wird“, heißt es in Adobes Sicherheitsmeldung. „Adobe wird diese Anfälligkeit mit dem monatlichen Sicherheitsupdate schließen, das am 16. Juni erhältlich sein wird.“
Admin-Tipps für Office 365
Die Hacker sind Kaspersky zufolge derzeit für zwei Kampagnen verantwortlich: Operation Daybreak und Operation Erebus. Bei ersterer komme die Zero-Day-Lücke zum Einsatz. Operation Erebus wiederum nutze zwei ältere, bereits im April beziehungsweise Mai gestopfte Löcher in Flash Player.
Weitere Details will Kaspersky erst nach der Veröffentlichung eines Patches durch Adobe bekannt geben. Microsofts Enhanced Mitigation Experience Toolkit (EMET) schütze vor Angriffen auf die Lücke. Nach Angaben des Unternehmens ist es bereits die zweite Zero-Day-Lücke, die es in diesem Jahr in Adobes Flash Player entdeckt hat.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
Tipp: Kennen Sie die Geschichte der Computerviren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Neueste Kommentare
2 Kommentare zu Kaspersky und Adobe warnen vor kritischer Zero-Day-Lücke in Flash Player
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Flash Player auch schon lange deaktiviert.
Mittlerweile vermute ich, dass Adobe die vielen Bugs als ideale Werbemaßnahme betrachtet. Oder wie sonst kommt man kostenlos wöchentlich auf jedes IT-Blatt weltweit? Das Thema ist dann sowas von egal, aber der Name bleibt haften.
…längst per gpedit deaktiviert…
…wer Flash Inhalte noch auf seinen Seiten anbietet, der hat Pech gehabt…zumindest mir kann man per Flash keine Inhalte mitteilen…