Google macht Awareness API verfügbar und warnt vor Missbrauch

Durch sie können Android-Apps kontextbezogen auf Standort, Umgebung und Aktivitäten eines Nutzers reagieren. Entwickler sollten aber von einem übermäßigen Einsatz von Benachrichtigungen absehen. Zu viele Anfragen können sich zudem negativ auf den Stromverbrauch eines Mobilgeräts auswirken.

Google hat die auf seiner Entwicklerkonferenz I/O im Mai vorgestellte Awareness API freigegeben, durch die Android-Apps kontextbezogen auf Standort, Umgebung und Aktivitäten eines Nutzers reagieren können. Die aus zwei Teilen bestehende Programmierschnittstelle steht allen Android-Entwicklern zur Verfügung und wird mit einem Update der Google Play Services eingeführt.

Die API berücksichtigt sieben Faktoren wie Zeit, Standort, Umgebungstyp, Aktivität, Nähe zu Beacons, Einsatz von Kopfhörern und Wetter. Anhand dieser Kontextsignale sollen Apps die Aktivität eines Nutzers einschätzen und darauf passend reagieren können – ihm also beispielsweise eine Playlist vorschlagen, wenn er Kopfhörer ansteckt und zu laufen beginnt. Auch könnte die eingestelle Weckzeit automatisch anhand der Zeit angepasst werden, zu der ein Nutzer sich schlafen gelegt hat, oder aufgrund einer im Kalender eingetragenen Besprechung.

Beim Laufen oder im Café - Apps können kontextbezogen reagieren (Bild: Google).Beim Laufen oder im Café – Apps können kontextbezogen reagieren (Bild: Google).

Eine Verbindung mit anderen Geräten wie Google Home ist ebenfalls angedacht. In Kombination mit Wetter oder Verkehrsdaten von Apps für Home könnte etwa ein Zeitpunkt zum Verlassen des Hauses vorgeschlagen werden, um rechtzeitig zu einem Treffen zu gelangen.

Ein Teil von Awareness ist die Snapshot API, die die Signale zur Umgebung des Nutzers auswertet. Der andere Teil ist die Fence API. Sie erlaubt Entwicklern, die Bedingungen für eine Aktion festzulegen. Diese kann sogar dann ausgelöst werden, wenn die App selbst nicht läuft.

Google erhofft sich von der Awareness API, dass Entwickler damit Nutzer „begeistern und fesseln“ können. Zugleich warnt es aber auch vor einem möglichen Missbrauch der Funktion, etwa durch zu viele Benachrichtigungen oder zu agressiven Aktionen, die bereits ausgelöst werden, sobald nur eine Bedingung erfüllt ist.

Um ein Mobilgerät nicht durch die im Hintergrund laufenden Prozesse zu überlasten, wurde die Awareness API mit dem Ziel nur mäßiger Auswirkungen auf Akkulaufzeit und Speicherverbrauch entwickelt. App-Entwickler sollten aber dennoch bestimmte Nutzungsrichtlinien beachten, um einen erhöhten Stromverbrauch – etwa durch zu viele Anfragen hinsichtlich der Aktivitäten des Nutzers – zu vermeiden.

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Google nennt in einem Blogbeitrag zwei Anwendungen, welche die neue Awareness API einsetzen. Die Immobiliensuche Trulia verwendet beispielsweise die Fence API, um gute Wetterbedingungen zu erkennen und den Nutzer auf für ihn interessante Wohnobjekte in der Nähe hinzuweisen. Die App SuperPlayer Music macht von beiden Awareness-Schnittstellen Gebrauch, um passende Wiedergabelisten für die derzeitige Aktivität des Nutzers zu empfehlen.

Angesichts der detaillierten Informationen, die eine Anwendung mit Awareness über Nutzer in Erfahrung bringen kann, holt Google Zustimmungen für die einzelnen Datentypen ein, bevor es sie mit Entwicklern teilt.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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Themenseiten: Android, Anwendungsentwicklung, Google

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