Die US-Bundespolizei FBI untersucht derzeit Hackerangriffe auf die New York Times und andere US-Medien. Laut CNN besteht der Verdacht, dass die Angreifer aus Russland kamen. Auch gebe es „wahrscheinlich“ einen Zusammenhang mit Angriffen auf die Demokratische Partei.
Die New York Times selbst berichtete später, es habe im Juli eine Cyberattacke auf ihr Büro in Moskau gegeben. Es gebe aber keine Hinweise, dass die Angreifer erfolgreich gewesen sein könnten.
„Wir überwachen unsere Systeme fortlaufend mit den besten verfügbaren Werkzeugen“, sagte Sprecherin Eileen Murphy gegenüber CNN. „Wir haben keine Hinweise gefunden, dass unsere internen Systeme, darunter auch die des Moskauer Büros, infiltriert oder kompromittiert worden sein könnten.“
Laut CNN wird vermutet, dass es die Angreifer gar nicht auf die Publikation selbst, sondern auf einzelne Reporter abgesehen haben. Es gehe um Einblick in unveröffentlichte Dokumente und ein „Fenster“ zum politischen System der USA.
Im Juni war bekannt geworden, dass Hacker auf einen Server der US-Demokraten zugriffen. Zwei Gruppen russischer Eindringlinge operierte in dem Netzwerk unabhängig voneinander. Die eine interessierte sich für die Kommunikation der Partei, die andere für eine Materialsammlung über den republikanischen Kandidaten Donald Trump.
Kurz darauf wurde klar, dass die angeblich regierungsnahen russischen Gruppierungen auch die Clinton-Stiftung ausspioniert hatten, deren Schließung Donald Trump gerade gestern wieder gefordert hat. Das dürfte bedeuten, dass der Fall bereits Auswirkungen auf den laufenden Wahlkampf hat. Auch die von Wikileaks veröffentlichten Voicemails Clintons stammen wahrscheinlich von russischen Datendieben.
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Die Angriffe sind laut Bloomberg Teil einer seit Oktober laufenden Kampagne, die tief in das politische System der USA eindrang. Einem Informanten zufolge waren mindestens 4000 Personen im Visier, die eine Rolle in der US-Politik spielen.
US-Medien sind zudem schon aufgrund ihrer Reichweite beliebte Ziele für Hacker aller Art. So meldete 2013 die Washington Post, ihre Server seien jetzt zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren kompromittiert worden. In dem konkreten Fall wurden Nutzernamen und Passwörter von Angestellten eingesehen. Zudem häuften sich ab 2013 Fälle, in denen es der Syrian Electronic Army gelang, Twitterkonten von US-Medien zu entführen oder über Werbenetzwerke Hinweise einzuschleusen.
[mit Material von Steven Musil, CNET.com]
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