Samsung entwickelt angeblich IoT-Chip auf Basis von RISC-V

Laut Banchenquellen ist mit der kommerziellen Verfügbarkeit schon im nächsten Jahr zu rechnen. MCUs mit den neuen CPU-Kernen sind für Wearables und das Internet der Dinge gedacht. Google, Qualcomm, HPE, IBM und Microsoft unterstützen die Open-Source-Architektur RISC-V.

Samsung hat angeblich in diesem Jahr damit begonnen, einen eigenen CPU-Kern auf der Grundlage von RISC-V zu entwickeln. Er soll für eine Microcontroller-Einheit (MCU) gedacht sein, die sich für IoT-Geräte eignet. Das berichtet die südkoreanische Etnews und beruft sich auf brancheninterne Quellen, die mit einer kommerziellen Verfügbarkeit schon im nächsten Jahr rechnen. Wenn MCUs mit solchen CPU-Kernen erhältlich sind, sollen sie überwiegend in IoT-Geräten und Wearables zum Einsatz kommen.

(Bild: Risc-V Foundation)

RISC-V (V steht für die Zahl 5, dahter die Aussprache „risc-five“) bezeichnet eine Open-Source-Architektur, die 2010 von Informatikern an der University of Caliifornia, Berkeley, initiiert wurde. Sie baut auf den etablierten Grundsätzen von Reduced instruction Set Computing (RISC) auf. An der Finanzierung beteiligte sich anfänglich DARPA, der Forschungsarm der US-Streitkräfte. Das Projekt läuft heute unter dem Dach der RISC-V Foundation und fand schnell die Unterstützung zahlreicher Technikfirmen. Zu den Mitgliedern der Stiftung zählen Google, HPE, IBM, Micron, Qualcomm, Microsoft, Nvidia, NXP, Oracle und Western Digital.

Auffällig nicht vertreten sind hingegen ARM und Intel. Das könnte damit zu tun haben, dass RISC-V unter einer großzügigen Open-Source-Lizenz steht. Herstellern wie Samsung, die dem britischen Chipdesigner ARM laufende Lizenzgebühren für die Nutzung seiner Architektur entrichten müssen, könnte RISC-V die Entwicklung kostengünstigerer Chips ermöglichen.

„Der Markt für MCUs macht durch die Ankunft von IoT wieder auf sich aufmerksam“, zitiert Etnews einen Brancheninsider. „Obwohl wir abwarten müssen, ob der RISC-V-Kern sich im Wettbewerb durchsetzen und ARMs Kern ersetzen kann, interessieren wir uns für die Entwicklung bei Samsung Electronics. Es verfügt bereits über Erfahrung in der Herstellung eines eigenen angepassten CPU-Kerns, der in einem mobilen Applikationsprozessor zum Einsatz kommt.“

Das Entwicklungsziel soll darauf hinauslaufen, dass Samsungs RISC-V-Kern nur wenig Energie verbraucht und über 10.000 bis 20.000 Transistoren verfügt. Damit könnte er in derselben Liga spielen wie der energieeffiziente MCU-Core Cortex-M0 von ARM.

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