2000 Google-Mitarbeiter demonstrieren gegen Trump

Sie wenden sich gegen das Einreiseverbot für Staatsbürger bestimmter muslimischer Länder. Unterstützung erhalten sie von CEO Sundar Pichai und Firmengründer Sergey Brin. Brin wirft der neuen US-Regierung indirekt zu wenig Mut beim Umgang mit Flüchtlingen und Einwanderern vor.

Mehr als 2000 Mitarbeiter des Internetkonzerns Google haben am Montag weltweit gegen das Einreiseverbot für Bürger aus sieben muslimischen Ländern demonstriert. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte Ende vergangener Woche verfügt, dass Staatsangehörige unter anderem aus dem Iran, Irak, Libyen und Syrien für 90 Tage nicht in die USA einreisen dürfen – für syrische Flüchtlinge gilt die Regelung dauerhaft.

Google (Bild: ZDNet.de)An dem Protest beteiligten sich auch der in Indien geborene Google-CEO Sundar Pichai und der aus Russland stammende Firmengründer Sergey Brin. Brin hatte sich bereits am Samstag am Flughafen von San Francisco einer Demonstration gegen den Erlass von Donald Trump angeschlossen.

„Ich freue mich, diese Tatkraft hier und rund um die Welt zu erleben, um zu wissen, dass Menschen weltweit für das kämpfen, was richtig ist“, sagte Brin laut dem Forbes-Mitarbeiter Ryan Mac. Er sei im Alter von sechs Jahren aus der damaligen Sowjetunion nach Amerika gekommen – zu einem Zeitpunkt, als beide Länder erbitterte Feinde gewesen seien. Selbst in Zeiten des Kalten Kriegs hätten die USA den Mut gehabt, ihn und seine Familie als Flüchtlinge aufzunehmen.

Beispielsweise auf Twitter finden sich zahlreiche Fotos und Videos von Google-Mitarbeitern, die die Proteste dokumentieren. Demnach wurden die Aktionen nicht von der Firmenleitung, sondern von den Mitarbeitern selbst organisiert.

Darüber hinaus sammelten die Google-Mitarbeiter mehr als 2 Millionen Dollar für einen Krisenfonds, der auf gemeinnützige Organisationen aufgeteilt werden soll, die Flüchtlingen helfen. Google habe den Betrag um weitere 2 Millionen Dollar erhöht. „Das ist eine direkte Reaktion auf die Einwanderungspolitik“, sagte Enzam Hossain, Mitarbeiter von Google im kalifornischen Mountain View, im Gespräch mit The Verge.

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Bereits am Wochenende hatten mehrere US-Technikfirmen das Einreiseverbot kritisiert, da es auch ihre Mitarbeiter betrifft. „Wir sind über die Auswirkungen dieses Erlasses und jeglicher Vorschläge besorgt, die Googlern und ihren Familien Einschränkungen auferlegen oder verhindern könnten, begabte Experten in die Vereinigten Staaten zu bringen“, zitiert The Hill einen Google-Sprecher. „Wir werden die Spitzenpolitiker in Washington und anderswo weiterhin unsere Ansichten dazu wissen lassen.“ In letzter Zeit fiel der Internetkonzern durch verstärkte Lobby-Ausgaben für die Republikanische Partei auf, die Trump nominiert hatte.

Auch Apple-CEO Tim Cook versicherte, dass er diese Politik nicht befürworte. Zudem machten Vertreter von Adobe, Facebook und Microsoft in offiziellen Stellungnahmen deutlich, dass sie das Einreiseverbot ablehnen.

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[mit Material von Richard Nieva, News.com]

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3 Kommentare zu 2000 Google-Mitarbeiter demonstrieren gegen Trump

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  • Am 31. Januar 2017 um 22:30 von Mac-Harry

    @Bernd: So ist es. Und zwar alle Miteinander. Da kann man Apple, Amazon und Google in der Tat in einen Sack stecken. Traurigerweise nutzen die Firmen aber auch nur Spielräume, die auch wir wegen nationaler Interessen auf europäischer Ebene zulassen.

  • Am 31. Januar 2017 um 13:58 von Bernd

    Die „Tech-Giganten“ haben mit Ihrer Steuervermeidung mitgeholfen, den sozialen Frieden zu beschädigen!

    • Am 1. Februar 2017 um 20:23 von C3PO

      Was die Steuervermeidung angeht, will ich grundsätzlich widersprechen, wüsste aber schon gerne, was das mit Einwanderungspolitik zu tun hat?
      Im Übrigen findet der jetzige Präsident der USA Steuertrickserei super. „That makes me smart“ war seine Antwort im ersten TV-Duell, als ihm Clinton seine Steuertricks vorwarf.

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