Das unabhängige Prüfinstitut AV-Test hat zwölf verschiedene Endpoint-Lösungen für Windows 10 unter die Lupe genommen. Eine Top-Wertung vergaben die Tester nur für zwei Produkte: Bitdefender Endpoint Security und Kaspersky Lab Small Office Security. Sie erhielten als einzige die Maximalwertung von 18 Punkten.
Die Prüfung unterteilt sich in die Bereiche Schutzwirkung, Systembelastung und Benutzbarkeit, für die es jeweils sechs Punkte gibt. Mindestens 17,5 Punkte werden für die Bewertung „Top-Produkt“ benötigt. Getestet wurde im Zeitraum zwischen November und Dezember 2016 mit 14.000 bekannten und 170 „brandneuen“ Schädlingen.
Die beste Schutzwirkung stellten die Tester bei den beiden Kaspersky-Lab-Produkten Small Office Security und Endpoint Security sowie Symantecs Endpoint Security fest. Sie erreichten im November und im Dezember im Real-World-Test und auch beim Referenz-Set eine Erkennungsrate von 100 Prozent. Im Real-World-Test war McAfee Endpoint Security das Schlusslicht, beim Referenz-Set kam wiederum Sophos Endpoint Security and Control auf den niedrigsten Wert.
„Fairerweise muss man auch die Produkte von F-Secure und Trend Micro nennen, die im Bereich Erkennung nur eine Winzigkeit dahinter liegen“, teilte AV-Test mit. „Das kostenlose Modul von Microsoft für lizenzierte Nutzer des System Center schlug sich bei der Erkennung nicht schlecht, kann aber nicht ganz mit der Spitze mithalten.“
Microsofts hauseigene Endpoint-Lösung landete mit 15 Punkten auf dem vorletzten Platz, was AV-Test als „gutes Ergebnis“ einstuft. Trotzdem könnten sich Unternehmen bei Windows 10 „in Sachen Sicherheit nicht auf Bordmittel verlassen“. Abzüge gab es bei der Schutzwirkung (5 von 6 Punkten) und der Systembelastung (4 von 6 Punkten). Bei der Benutzbarkeit vergaben die Tester indes die volle Punktzahl.
Die zu schützenden Systeme belasten die meisten Sicherheitslösungen nur gering. Zehn von zwölf Produkten wurden hier mit mindestens 5 von 6 Punkten bewertet. Schlechter schnitten nur Microsoft (4 Punkte) und Sophos (3,5 Punkte) ab, die in der Gesamtwertung auch die beiden letzten Plätze belegen.
Bei der Benutzbarkeit hatten die Tester vor allem die Anfälligkeit für Fehlalarme im Visier. Neun der zwölf Testkandidaten meisterten diese Disziplin ohne Mängel. 500 ungefährliche Websites, 1,2 Millionen saubere Dateien und mehrere populäre Programme stuften sie zu Recht als harmlos ein. Sogenannte False Positives meldeten lediglich Symantec Endpoint Protection, AVG Antivirus Business und F-Secure Client Security, wobei letzteres in diesem Testabschnitt mit 5 von 6 Punkten die schlechteste Note erhielt.
Ende Januar hatte der ehemalige Firefox-Entwickler Robert O’Callahan eine Diskussion über den Einsatz von Antivirensoftware losgetreten. Ihm zufolge sind die Produkte vieler Hersteller so fehlerhaft, dass sie Windows 10 mehr schaden als nutzen. Die einzige Ausnahme sei Microsofts Windows Defender. Seine Kritik stützte er vor allem auf eine Untersuchung von Googles Project Zero, die im vergangenen Jahr zahlreiche Bugs in Sicherheitslösungen namhafter Anbieter zu Tage gefördert hatte. Der Google-Mitarbeiter Tavis Ormandy bezeichnete die Anfälligkeiten im vergangenen Juni gar als „so schlimm, schlimmer geht’s nicht“.
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1 Kommentar zu Endpoint-Security-Lösungen: Bitdefender und Kaspersky gewinnen Test
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Das „unabhängige Prüfinstitut AV-Test“? Selten so gelacht. AV-Test GmbH ist ein gewinnorientiertes Unternehmen, auch wenn sie es geschafft haben, eine .org TLD zu bekommen. Immer wieder gab es „Test“ Hitlisten, die offensichtlich manipuliert waren. Man muss ja nur unwichtige Kriterien wie „Benutzeroberfläche“ oder „Reparatur“ einführen und genügend hoch wichten. Auf meiner Website habe ich darüber berichtet. – Inzwischen ist die Manipulation nicht mehr so offensichtlich; immerhin wird jetzt die „Schutzwirkung“ oben an gestellt. Aber finden Sie auf der Website der Firma irgendeinen Hinweis auf die Wichtung der beiden Komponenten „Schutz gegen 0-day“ und „Schutz gegen bekannte Malware“? Letzteres kann jeder; wer das nicht kann, ist tatsächlich fehl am Platze. Beim ersten Kriterium trennt sich die Spreu vom Weizen. Leider (oder aus gutem Grunde) wird genau hier nicht differenziert. Diese „Test“ Ergebnisse sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Unabhängig ist etwas anderes.