Microsoft öffnet Windows 10 für die Zusammenarbeit mit Smartphones, auf denen konkurrierende Betriebssysteme laufen. Der Softwarekonzern hat auf seiner Entwicklerkonferenz Build 2017 Microsoft Graph als einen Dienst vorgestellt, der Arbeitsabläufe über verschiedene Betriebssysteme hinweg erleichtert. Als Beispiel dafür stellte es eine cloudbasierte Zwischenablage vor, die von Windows 10 ebenso zugänglich ist wie von Android und iOS.
Das neue Clipboard ist im Herbst mit dem Fall Creators Update zu erwarten und erlaubt es, verschiedene Objekte wie Textabschnitte, Fotos, Animationen und Kartenlinks auf einem Windows-PC zu kopieren, die dann per Microsoft-Apps auch auf iPhones und Android-Geräten zur Verfügung stehen. Umgesetzt wird das mit Apps wie Swiftkey, die Microsoft Graph nutzen.
Die Tastatur-App bietet ein neues Tab mit einer Liste kopierter Inhalte von einem Windows-10-PC an. Das ähnelt Apples Universal Clipboard, das sich allerdings auf das eigene Ökosystem beschränkt, während sich Microsoft mit seiner Cloud-Zwischenablage für die heute dominierenden Mobilbetriebssysteme öffnet. Auch in Microsofts Office-Apps soll das Feature künftig direkt integriert werden.
Windows 10 Creators Update – das sind die Neuerungen
Windows 10 1703 Creators Update bietet zahlreiche Neuerungen für die Oberfläche und die Sicherheit von Windows 10. Und mit Redstone 3 steht bereits die nächste Aktualisierung vor der Tür.
Mit dieser Öffnung reagiert Microsoft darauf, dass Windows 10 Mobile auf absehbare Zeit keine große Rolle mehr spielen wird, selbst wenn ein Surface Phone kommen sollte. Viele seiner Kunden arbeiten sowohl mit Windows-PCs als auch mit iPhones und Android-Geräten. Auf der Entwicklerkonferenz war viel von einer zu iOS und Android erweiterten Windows-Erfahrung die Rede. Microsoft will dabei erklärtermaßen nicht nur für eine Anbindung zu den fremden Betriebssystemen sorgen. Indem es Funktionalität und Inhalte von Windows 10 bereitstellt, will es vielmehr „diese anderen Geräte besser machen“.
„Natürlich konkurrieren wir mit Apple, natürlich konkurrieren wir mit Google, natürlich konkurrieren wir mit Oracle und Box“, zitiert Fast Company Microsoft-Sprecher Frank Shaw. „Aber wir teilen auch gemeinsame Kunden mit ihnen, und wir müssen in deren bestem Interesse handeln – wir müssen den Kunden dort begegnen, wo sie sich aufhalten.“
Microsoft Graph definiert der Softwarekonzern als „ein intelligentes Gewebe, das dabei hilft, Punkte zwischen Menschen, Konversationen, Projekten und Inhalten in der Microsoft-Cloud zu verbinden“. Auch Drittanbieter sollen künftig eine öffentliche API nutzen können, um Graph in ihre mobilen und Desktop-Apps zu integrieren.
[mit Material von Scott Stein, CNET.com]
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