Windows 10: Microsoft streicht Support für bestimmte Atom-Prozessoren von Intel

Betroffen sind die Atom-Chips der Clover-Trail-Generation. Sie sind derzeit nicht kompatibel zum Windows 10 Creators Update. Acer zufolge arbeitet Microsoft an neuen Treibern, die das Kompatibilitätsproblem lösen sollen.

Microsoft verweigert einigen PCs, auf denen Windows 10 Version 1607 (Anniversary Update) installiert ist, derzeit ein Upgrade auf das Creators Update (Version 1703). Nutzer, die die Aktualisierung über Windows Update installieren wollen, erhalten eine wenig aussagekräftige Fehlermeldung. Betroffen sind Systeme mit bestimmten Clover-Trail-Atom-Prozessoren von Intel.

Intel Atom (Bild: Intel)Der Fehlermeldung zufolge wird „Windows 10 auf diesem PC nicht länger unterstützt“. Zudem werden betroffene Nutzer aufgefordert, eine Upgrade-App – die sie gar nicht installiert haben – zu entfernen, da diese nicht kompatibel mit Windows 10 sei. Tatsächlich ist jedoch die Hardware der Betroffenen nicht kompatibel zum jüngsten Release von Windows 10.

Die fraglichen Clover-Trail-Chips wurden zwischen dem zweiten Quartal 2012 und dem zweiten Quartal 2013 eingeführt und vor allem in Tablets und 2-in-1-Geräten wie dem HP Envy X2 verbaut. Es handelt sich um die Prozessoren Atom Z2520, Z2560, Z2580 und Z2760.

Irreführend ist auch, dass Microsofts eigenes Kompatibilitäts-Tool keine Probleme meldet. Windows Update lädt das Creators Update auch herunter. Die Fehlermeldung tritt erst bei dem Versuch auf, das Update zu installieren.

Daraus ergibt sich für Nutzer von Windows-Geräten, die von Clover-Trail-Prozessoren angetrieben werden, ein weiteres Problem: Aufgrund des neuen Service-Modells für Windows 10 erhalten Feature-Updates nur über einen Zeitraum von 18 Monaten Sicherheitsupdates. Sollte Microsoft das Kompatibilitätsproblem nicht innerhalb der nächsten Monate lösen, müssten betroffene Geräte ab Anfang 2018 auf Sicherheitspatches verzichten.

Ein Hinweis auf das Problem findet sich derzeit offenbar nur in der Support-Datenbank von Acer. Darin heißt es, dass die fraglichen vier Atom-Chips bisher nicht von Windows 10 Creators Update unterstützt werden, weil ein Treiber fehlt.

„Microsoft arbeitet mit uns zusammen, um einen kompatiblen Treiber zur Verfügung zu stellen, der diese Inkompatibilität behebt. Falls Sie das Windows-10-Creators-Update installieren, werden Symbole und Text unter Umständen gar nicht angezeigt, oder sie erscheinen als Farbblöcke oder –balken. Falls Sie das Creators Update bereits installiert haben und Probleme auftreten, können sie die Wiederherstellungsoptionen von Windows 10 benutzen, um ihr System auf ein früheres Build zurückzusetzen“, teilt Acer mit.

Generell bietet Microsoft über einen Zeitraum von 10 Jahren Support für seine Betriebssysteme an. Darin ist vor allem die Zusage enthalten, über diesen Zeitraum Sicherheitsupdates zur Verfügung zu stellen. Eine Fußnote in der Support-Richtlinie für Windows 10 schränkt diese Zusage jedoch ein: „Geräteupdates können möglicherweise nicht durchgeführt werden, wenn die Gerätehardware nicht kompatibel ist, aktuelle Treiber fehlen oder der Support des Originalgeräteherstellers (Original Equipment Manufacturer, OEM) abgelaufen ist.“ Genau dies könnte jetzt auf Geräte mit Clover-Trail-Prozessoren von Intel zutreffen.

Microsoft und seine OEM-Partner hatten die günstigen Atom-Prozessoren von Intel ursprünglich für Windows-8-Geräte vorgestellt. In einer Pressemitteilung (PDF) erwähnte Intel im September 2012 Tablets und Hybrid-Geräte auf Basis von Clover Trail von Herstellern wie Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Lenovo, Samsung und ZTE.

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Windows 10: Microsoft streicht Support für bestimmte Atom-Prozessoren von Intel

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  • Am 14. Mai 2018 um 12:54 von Arne Fitzenreiter

    Das schlimme ist das es sich um genau die Atom CPU’s handelt die auch von Linux nicht unterstützt werden weil Intel den Support verweigert.

    Ich denke nicht das da wirklich noch ein Update kommt!

    • Am 15. Mai 2018 um 14:12 von No Atom, No Microsoft

      Es sind wohl auch zufällig die Atom CPUs, die von Spectre und Meltdown nicht betroffen sind. Was Microsoft damit wohl bezweckt? ;-)

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